Konstruktiver Umgang mit Scham in Kindesschutzabklärungen

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Scham im Kindesschutz. Anhand der Fragestellung «Wie können Fachpersonen im Bereich Kindesschutz mit Hilfe einer systemischen Grundhaltung Scham in Abklärungsgesprächen mit Eltern entgegenwirken?», soll Scham in Kindesschutzabklärung aus einer systemischen Perspektive genauer untersucht werden, um Handlungsempfehlungen für Fachpersonen zu formulieren. Dabei wurde der Fokus auf Abklärungsgespräche mit Eltern im Kontext des Kindesschutzes gelegt.

Zur Beantwortung der Fragestellung wurde anhand einer ausführlichen Literaturrecherche eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema Scham und ihrer Funktion geführt. Im Anschluss an den theoretischen Teil, wurden die wichtigsten Ergebnisse aus einer systemischen Perspektive mit den Erfahrungen aus der Praxis verknüpft. Es kristallisierten sich dabei schnell drei zentrale Bereiche heraus, welche für einen hilfreichen Umgang mit Scham in Kindesschutzabklärungen zu beachten sind: Den Umgang mit Scham in den abklärenden Fachstellen, der ganz persönliche Umgang der abklärenden Fachperson mit Scham und der Umgang mit der Scham der Eltern.

Eine dabei erworbene, zentrale Erkenntnis ist, dass für die Aneignung eines konstruktiven Umgangs mit Scham die eigene, persönliche Auseinandersetzung mit Scham ausschlaggebend ist. Diesem Thema wurde deshalb ausführlich Raum gegeben. Abschliessend wurden konkrete Handlungsempfehlungen für die Fachstellen sowie die Fachpersonen im Kontext Kindesschutz formuliert, welche zu einem konstruktiven Umgang mit Scham beitragen. Im ganzen Verlauf der Arbeit zeigt sich dabei immer wieder, dass der systemische Blick ausschlaggebend ist, um die verschiedenen Wechselwirkungsprozesse zu erfassen und so zu einem gelingenden Umgang mit Scham zu kommen.