Künstlerisch-ästhetische Praxis als Lebensbewältigung
Eine explorative Forschungsarbeit über Menschen mit geistiger Behinderung
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Menschen mit geistiger Behinderung, welche in einer Kunstabteilung einer sozialpädagogischen Einrichtung arbeiten. Dort wird die künstlerisch-ästhetische Praxis angewandt. Diese kann als Methode zur Lebensbewältigung nach Lothar Böhnisch angeschaut werden, da sie den Selbstwert, die soziale Anerkennung und die Selbstwirksamkeit fördert.
In Form einer qualitativ-empirischen Forschungsarbeit werden vier Personen mit geistiger Behinderung zu ihren künstlerischen Tätigkeiten befragt. Ziel dabei ist es herauszufinden, wie die künstlerischästhetische Praxis für Menschen mit geistiger Behinderung in sozialpädagogischen Einrichtungen Entwicklungsschritte in ihrer Lebensbewältigung sichtbar machen kann.
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass sich die künstlerisch-ästhetische Praxis auf Entwicklungsschritte aller drei Komponenten des psychosozialen Gleichgewichtes unterschiedlich auswirkt: In Bezug auf den Selbstwert erkennen die Befragten ihr Talent im Gestalten und betiteln sich sogar als Künstler*innen. Die soziale Anerkennung wird durch Öffentlichkeitsarbeiten wie einer Kunstausstellung gefördert. Durch diese werden neue Kontakte geknüpft und die Maler*innen erfahren Wertschätzung von aussen, beispielsweise durch den Verkauf ihren Bildern. Die Selbstwirksamkeit wird durch den Erwerb von neuen Fähigkeiten positiv gestärkt. Durch die Bilder ist es den Maler*innen möglich, ihre Meinung auszudrücken und ihre Werke im Nachhinein zu reflektieren.
In diesem Sinn ist die Bachelorarbeit als Untersuchung bestehender Umstände anzuschauen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen lassen sich Handlungsaufforderungen und Empfehlungen für die Soziale Arbeit ableiten.