Netzwerkinterventionen in der klinischen Sozialarbeit
Qualitative Forschungsarbeit über die Bedeutung und Wirkung von Netzwerkinterventionen in der beruflichen Praxis im Suchtbereich
Suchterkrankte haben gemäss bestehender Fachliteratur oft ein kleines soziales Netzwerk; dies kann ein Gefühl von Einsamkeit hervorrufen. Durch die Methoden der Netzwerkinterventionen (NI) können soziale Netzwerke professionell gefördert werden, um das mögliche soziale Unterstützungspotenzial zu vergrössern.
In der vorliegenden Bachelorarbeit gehen die Autorinnen Katja Tanner und Francesca Lepori den Fragen nach, welche theoretischen Grundlagen zu diesem Thema bestehen, wie Fachpersonen der klinischen Sozialarbeit die Methoden der NI erleben, welche Relevanz sie diesen Methoden in der Arbeit mit suchtkranken Menschen zuschreiben und welche Chancen und Herausforderungen sie darin sehen.
Die Ergebnisse des episodischen Interviews und der qualitativen Inhaltsanalyse zeigen, dass Interventionen vor allem auf institutioneller Ebene stattfinden sowie individuell gestaltet und am vorliegenden Bedarf angepasst werden sollen. Alle Befragten teilen die Auffassung, dass NI eine Intervention im System ist. System wird als Synonym für das soziale sowie das institutionelle Netzwerk verwendet. Das Netzwerk identifizieren wird in Verbindung mit Ressourcen erkennen gebracht. Die Umsetzung von NI hängt mit einer Vielzahl von Voraussetzungen zusammen. Als wesentlicher Aspekt wurde dabei die Finanzierung genannt. Einen negativen Einfluss auf die NI und deren Umsetzung hat das Gefühl von Scham.
Diese Forschungsarbeit verfolgt ein exploratives Ziel. Sie soll Sozialarbeiter*innen in der klinischen Sozialarbeit mit den Ergebnissen eine motivierende Anregung sein, professionelles Handeln zu reflektieren und zu verbessern.