Notschlafstelle Basel-Stadt: Wenn eine Notlösung zum Dauerzustand wird

Eine qualitative Studie zu Langzeitobdachlosigkeit

Die vorliegende Master-Thesis-Arbeit thematisiert die mehrheitlich unerforschte und oft vergessene Realität der Langzeitobdachlosigkeit in der Schweiz. Mittels narrativer Interviews wurden Obdachlose befragt, welche die Notschlafstelle Basel-Stadt dauerhaft nutzen, um zu erfahren, welche Gründe sie in die Langzeitobdachlosigkeit führten, welche Wohnwünsche sie haben und inwiefern sich das Empowerment–Konzept für die Arbeit mit ihnen eignet. Die Auswertung der Interviews mit der Narrationsanalyse zeigt auf, dass eine Verflechtung von strukturellen und individuellen Bedingungsfaktoren zur Dauernutzung der Notschlafstelle führte und Betroffene den Wunsch nach einer eigenen Wohnung haben. Wiederholte Selbstunwirksamkeitserfahrungen im prozesshaften Entstehen von Langzeitobdachlosigkeit führen zu Handlungsunfähigkeit und lassen Betroffene in der Obdachlosigkeit unfreiwillig verharren. Aufgrund dieser Erkenntnisse sollte zur Überwindung von Langzeitobdachlosigkeit die Wiederherstellung von Selbstwirksamkeit und Handlungsfähigkeit bei Betroffenen auf individueller sowie struktureller Ebene angestrebt werden, wofür sich das Empowerment-Konzept eignet.

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Jehva Lutz
Notschlafstelle Basel-Stadt: Wenn eine Notlösung zum Dauerzustand wird
Eine qualitative Studie zu Langzeitobdachlosigkeit
Master-Thesis
102 Seiten
08.2016
978-3-03796-595-5