Obdachlos, unsichtbar und ungehört
Handlungsempfehlungen zur Inklusionsförderung von in Obdachlosigkeit lebenden Sans-Papiers in Zürich
Die vorliegende Arbeit untersucht auf Basis einer ausführlichen Literaturrecherche die Lebenssituation von in Obdachlosigkeit lebenden Sans-Papiers in der Stadt Zürich. Der Fokus liegt dabei auf ihrer sozialen Inklusion. Sans-Papiers stellen eine marginalisierte Gruppe mit prekären Lebensbedingungen dar. Ausgehend von der biopsychosoziokulturellen Theorie menschlicher Bedürfnisse (TmB) nach Werner Obrecht werden Ressourcen und Hindernisse für die Bedürfnisbefriedigung der in Obdachlosigkeit lebenden Sans-Papiers analysiert. Ihre tiefe soziale Position führt zur Einschränkung der Befriedigung aller Bedürfniskategorien und ferner zu sozialer Isolation, Machtlosigkeit sowie beschränkten Handlungsmöglichkeiten. Dabei spielt die restriktive Asylpolitik und die damit verbundenen strukturellen Hindernisse eine zentrale Rolle. Angesichts der prekären Lebensumstände und der sozialen Isolation der Betroffenen erscheint ein aktives Handeln der Sozialen Arbeit unabdingbar. Ziel dieser Arbeit ist es, Handlungsempfehlungen zur Förderung der sozialen Inklusion und zur Linderung dieser sozialen Probleme zu erarbeiten. Aufgrund der Machtlosigkeit und der damit verbundenen geringen Handlungsmöglichkeiten der Betroffenen ist es von zentraler Bedeutung, ihre Kompetenzen zu fördern und sie zur Verteidigung ihrer Rechte zu ermächtigen. Soziale Arbeit hat die Verantwortung, sich politisch sowohl für die Wahrung ihrer Menschenrechte als auch für die Förderung von sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit einzusetzen. Sie soll durch sozialarbeiterisches Handeln einen Beitrag zur Sensibilisierung für strukturelle Probleme im Umgang mit Obdachlosigkeit und Migration leisten. Die migrationsregulierende Politik soll hinterfragt werden und Ressourcen durch Kooperations- und Verteilungsprozesse gesichert werden, um Zukunftsperspektiven für eine marginalisierte Gruppe zu schaffen. Die Ergebnisse dieser Arbeit betonen dabei die zentrale Rolle der Sozialen Arbeit bei der Verbesserung der Lebenssituation und sozialen Inklusion von in Obdachlosigkeit lebenden Sans-Papiers.