Ambulante Wohnbegleitung für Drogenabhängige

Eine Untersuchung der Versorgung im Bereich der Schadensminderung und Empfehlungen für eine Angebotsplanung

Mit Drogen und deren Auswirkungen beschäftigt sich die Soziale Arbeit schon seit den 1960er Jahren. Seit der Einführung der Viersäulenpolitik sind viele Organisationen und Angebote in der Suchthilfe entstanden. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Wohnangeboten im Bereich der Schadensminderung. Speziell interessieren die Chancen und Grenzen der ambulanten Wohnbegleitung für drogenabhängige Menschen. Dabei wurde im Rahmen einer Angebotsanalyse untersucht, welche Wohnmodelle im Bereich der Schadensminderung allgemein bestehen, wie sich das Versorgungssystem von ambulanter Wohnbegleitung spezifisch in der Deutschschweiz gestaltet und wie ambulante Wohnbegleitung konkret umgesetzt wird. Aus dieser Bearbeitung wird ersichtlich, dass ambulante Wohnbegleitung ein mögliches Wohnmodell in der Schadensminderung ist. Andere Wohnformen sind betreute Wohnangebote oder Notschlafstellen. Das Angebotsinventar aller ambulanten Wohnbegleitungen in der Deutschschweiz umfasst 25 Angebote und zeigt grosse regionale Unterschiede. Aus der Analyse leiten sich Chancen und Grenzen von ambulanter Wohnbegleitung ab. Chancen sind, dass Wohnungen an Drogenabhängige vermittelt werden und die Integration gefördert wird. Auch trägt ein Angebot von ambulanter Wohnbegleitung neben einer individuellen Hilfe zu gesellschaftlicher Entlastung bei. Grenzen zeigen sich, dass die Hilfe abhängig ist vom Wohnungsmarkt. Drogenabhängige haben fast nur noch über ein solches Angebot die Möglichkeit Wohnungen zu erhalten. Aus diesen Erkenntnissen wird für eine mögliche Angebotsplanung auf die Abklärung des regionalen Bedarfs, die genaue Klärung der Ressourcen, sowie die Notwendigkeit der Verortung des Angebots in der bestehenden Versorgungskette aufmerksam gemacht.

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Natalie Gloor
Ambulante Wohnbegleitung für Drogenabhängige
Eine Untersuchung der Versorgung im Bereich der Schadensminderung und Empfehlungen für eine Angebotsplanung
Master-Thesis
30.12.2014