Die Situation von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden in der Schweiz – ein Handlungsbedarf für die Soziokulturelle Animation?

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, welchen Beitrag die Soziokulturelle Animation (SKA) bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden (UMA) leisten kann. Damit Jugendliche die Lebensphase Jugend verlassen und ins Erwachsenenalter übertreten können, müssen sie zu eigenständigen und handlungsfähigen Persönlichkeiten heranwachsen. Um diese Autonomie zu erreichen, sind diverse Entwicklungsaufgaben erfolgreich zu bewältigen. Die Autorinnen gehen davon aus, dass die Bewältigung dieser Entwicklungsaufgaben für UMA eine grössere Herausforderung darstellt als für einheimische Jugendliche. So zeigen die Autorinnen in dieser Arbeit auf, wie die strukturellen Rahmenbedingungen und die psychosoziale Situation von UMA im laufenden Asylverfahren aussehen und welche Auswirkungen die aktuelle Situation auf die Bewältigung der Entwicklungsaufgaben haben kann. Die Autorinnen stellen fest, dass insbesondere das föderalistische System der Schweiz, der unsichere Status sowie der fehlende Kontakt zur Familie und zu Bezugspersonen einen negativen Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung nach sich ziehen können. Es werden deshalb ein möglicher Handlungsbedarf und konkrete Anknüpfungspunkte der SKA thematisiert, die sich förderlich auf die Entwicklung von UMA auswirken können. Die Haupterkenntnis in der Auseinandersetzung mit der Hauptfragestellung ist, dass die SKA im Fokussierungsgebiet der Freizeit durch ihr professionelles Handeln mit dem Fokus auf die vier Arbeitsprinzipien Empowerment, Partizipation, informelle Bildung sowie Kooperation und Vernetzung eine unterstützende Wirkung auf die Entwicklung von UMA erreichen kann.

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Sandra Küng, Anna Sollberger
Die Situation von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden in der Schweiz – ein Handlungsbedarf für die Soziokulturelle Animation?
Bachelor-Thesis
15.08.2015