Theoretische Grundlagen zur Beratung von Familien mit Migrationshintergrund

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Auswirkungen einer Migrationserfahrung auf die Dynamik und Struktur des Familiensystems und den daraus entstehenden Ansprüchen an die beratenden Fachpersonen. Die Verfasserinnen richten den Fokus auf die Entstehung von Missverständnissen in der Kommunikation.

Die Migrationserfahrung der Eltern hat auch Einfluss auf die Sozialisation der Kinder, was das Vorhandensein von adressaten- und adressatinnengerechter Familienberatung notwendig macht. Unterschiede in den kulturellen Gewohnheiten können dabei die Kommunikation zwischen Klientel und Beratungspersonen erschweren. Für die Beratungspersonen gilt daher, neben den geläufigen Methoden aus Kommunikationstheorien, auch Konzepte für die interkulturelle Arbeit anzuwenden. Die Verfasserinnen haben für die vorliegende Arbeit das Konzept der interkulturellen Kompetenz untersucht und die Erkenntnis gewonnen, dass dieses in der Fachliteratur stark kritisiert wird. Als Alternativen werden daher in dieser Arbeit zum einen die Intersektionalität als Analyseinstrument für das Zusammenwirken verschiedener Formen und Dimensionen von Ungleichheit und Macht vorgestellt. Zum anderen wird der Diversitätsansatz beschrieben, ein Konzept der Anerkennung von Vielfalt und Differenz. Weiter befasst sich die Arbeit mit der Theorie des inklusiven Handelns und Denkens und dem TOPOI-Modell als inklusiver, systemtheoretischer Ansatz von interkultureller Kommunikation. Beides sind mögliche Modelle für die Praxis. Neben diesen methodischen Zugängen ist für Beratungspersonen stets die Reflexion des eigenen Denkens und Handelns von oberster Priorität, um der Entstehung von Missverständnissen entgegenzuwirken.

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Tamara Gubser, Milena Zumbühl
Theoretische Grundlagen zur Beratung von Familien mit Migrationshintergrund
Bachelor-Thesis
15.08.2017