Digitale Arbeitswelt – Veränderte Arbeitsintegration?
Chancen und Risiken von Bewerbungstrainings in virtueller Umgebung
In der vorliegenden Bachelorarbeit «Digitale Arbeitswelt – Veränderte Arbeitsintegration?» der Hochschule Luzern, Soziale Arbeit untersucht der Autor Remo Andreetti, welche Veränderungen durch die Digitalisierung die Akteure der Arbeitsintegration in der Arbeitswelt sehen. Dabei werden Chancen und Risiken bei der Anwendung eines Computerprogrammes zum Üben eines Vorstellungsgespräches in einer virtuellen Umgebung eruiert. Dafür wurden qualitative Interviews mit fünf Expertinnen und Experten der Arbeitsintegration aus der Stadt Luzern geführt und mittels inhaltlich strukturierender qualitativer Inhaltsanalyse nach Kuckartz ausgewertet. Es zeigt sich, dass durch die Digitalisierung stets neue Kompetenzen verlangt werden. Bei der Klientel fehlt es oft schon an Computer-Grundkenntnissen. Onlinebewerbungen haben sich durchgesetzt. Herausgekommen ist, dass die Klientel eine enge Begleitung und persönliche Rückmeldungen durch qualifiziertes Fachpersonal braucht. Beim Einsatz eines entsprechenden Computerprogramms ist bei den Fachpersonen neues Wissen und Affinität zur Technik notwendig. Ein Vorstellungsgespräch mit Hilfe eines Computerprogrammes virtuell zu üben, wird vor allem als ortsunabhängige Trainingsmöglichkeit angesehen, wo Hemmungen und Nervosität abgebaut werden können. Die Unterstützung der Klientel in der Arbeitsintegration kann aber nicht durch einen Computer ersetzt werden. Abschliessend kann festgehalten werden, dass die Veränderungen durch die Digitalisierung Einfluss auf viele Arbeits- und Lebensbereiche haben. Sozialarbeitende sollen sich in der Diskussion für die Klientel einsetzen und dabei die Kopplung der Arbeit und Existenzsicherung in Frage stellen.