Klinische Sozialarbeit in der Schweiz

Methodische Ansätze im Suchtbereich

Wenn immer mehr Klientinnen und Klienten der Sozialarbeit gesundheitlich und psychisch erkranken, ist eine Beratung und Unterstützung durch Sozialarbeitende gefordert, die einem bio-psycho-sozialen Verständnis von Gesundheit, Störung und Krankheit entspricht. Die Berücksichtigung aller drei Faktoren gründet auf einem systemischen Denkansatz. Mit besonderem Fokus auf die soziale Dimension handelt Klinische Sozialarbeit lebensweltorientiert. Sie bietet soziale Unterstützung, um eine schwer erreichbare Klientel durch ihre Niederschwelligkeit adäquat begleiten zu können. Klinische Sozialarbeit weist eine Reihe von Merkmalen auf, die sie gegenüber der Sozialarbeit spezialisieren. Es kann von einem "Plus" gesprochen werden, wenn klinisch Sozialarbeitende mit ihrem ganzheitlichen Blick und zusätzlichen Wissen aus den Disziplinen Medizin und Psychologie ihre Klientel behandeln. Seit 2003 gilt Klinische Sozialarbeit in Deutschland als Fachsozialarbeit. Die Autorinnen gehen in dieser Forschungsarbeit den Fragen nach, worum es in der Theorie Klinischer Sozialarbeit geht, auf welchen Konzepten und Modellen sie gründet und mit welchen Methoden sie handelt. Anhand von Leitfadeninterviews wurden sieben Sozialarbeitende aus Institutionen im Suchtbereich zu ihrer Arbeitsweise befragt. Daraus wurde abgeleitet, ob in der Schweiz bereits Klinische Sozialarbeit geleistet wird. Die Forschung ergab, dass Konzepte, Modelle und Methoden Klinischer Sozialarbeit in der Praxis ansatzweise zu finden sind. Weiter zeigte sich, dass Klinische Sozialarbeit gerade im Suchtbereich mit ihrer Haltung, ihrem Wissen und Können besondere Beachtung und Verbreitung verdient.

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Angelika Breschan, Christina Boog
Klinische Sozialarbeit in der Schweiz
Methodische Ansätze im Suchtbereich
Bachelor-Thesis
01.01.2010