Auf den Spuren von Paulo Freire

Die vorliegende Bachelorarbeit ist motiviert durch die Annahme, dass Paulo Freire und seine Pädagogik sowie die Soziokulturelle Animation grosse Ähnlichkeit bezüglich ihren Zielen, Menschenbildern, Haltungen und Werten aufweisen. Mit dieser Literaturarbeit zielen Tuala Radtke und Florian Kroneberger darauf ab, Parallelen zwischen den beiden Ansätzen aufzuzeigen. Paulo Freire hat in den 60er-Jahren in Brasilien eine ausdifferenzierte Alphabetisierungsmethode entwickelt, wodurch die Menschen nicht nur lesen und schreiben lernten, sondern sich gleichzeitig ein kritisches Bewusstsein aneigneten. Bekannt wurde Freire in Europa mit seinem Buch Pädagogik der Unterdrückten. Darin kommt ein Verständnis einer Pädagogik zum Ausdruck, die soziale Gerechtigkeit fordert und auf die Humanisierung der Menschen abzielt, was nur durch eine umfassende Demokratisierung erreicht werden kann. Die Arbeit strukturiert sich entlang von vier Fragestellungen, dabei sind zentrale Inhalte Ausführungen zu Paulo Freire und seinem pädagogischen Werk, zur Soziokulturellen Animation, zu den Parallelen dieser beiden Untersuchungsgegenstände, gefolgt von Folgerungen und Schlussbetrachtungen. Die Autorenschaft kommt zum Schluss, dass eine kritischreflexive Haltung unweigerlich zur Berufsidentität von Soziokulturellen Animatorinnen und Animatoren gehören muss, um auch in der heutigen Zeit unterdrückende und ungerechte Verhältnisse aufdecken und verändern zu können. Die Auseinandersetzung mit Paulo Freires Ansätzen inspiriert und macht Mut auf eine Soziokulturelle Animation, die sich selbstbewusst auf ihre berufsethischen Werte stützt und sich in der Praxis klar zugunsten der benachteiligten Menschen positioniert.