Singend lernen

Der stationäre Massnahmevollzug für Jugendliche ist der Resozialisierung seiner in ihrer Entwicklung gefährdeten Klientel verpflichtet. Zwecks Erfüllung dieser Aufgabe sind den anvertrauten Jugendlichen einerseits Zugänge zur sozialen Umwelt und andererseits Lernerfahrungen, um sich in dieser bewegen zu können, zu ermöglichen. Das in diesem Kontext angesiedelte Handlungsfeld der Sozialen Arbeit ist seit längerem – insbesondere im Bezug auf Jugendgewalt – in der stark polarisierenden sozialpolitischen Diskussion. Die Bachelorarbeit SINGEND LERNEN befasst sich mit der Fragestellung, inwiefern in Öffentlichkeit einbeziehenden Projekten im stationären Massnahmevollzug für Jugendliche informell gelernt werden kann. Dabei ist auch die Öffentlichkeitsarbeit von sozialen Organisationen Gegenstand. Die Evaluationsforschung des Projekts „Chor auf Bewährung“, welches in der Zusammenarbeit von Schweizer Fernsehen und Jugendheim Aarburg entstand und mehrdimensional mit der Gesellschaft in Kontakt trat, führt exemplarisch durch die Thematik.

Nach der Auseinandersetzung mit themenrelevanter Literatur wurden unter den Projektverantwortlichen, den teilnehmenden Jugendlichen und verschiedenen Teilöffentlichkeiten methodenplural Informationen generiert. Die Ergebnisse werden vorliegend dargelegt und auf der Basis des erarbeiteten Theorieverständnisses diskutiert. Im Anschluss an die Projektbeurteilung und generelle Empfehlungen kann in den Schlussfolgerungen die Relevanz für die Soziale Arbeit festgehalten werden: Durch gegenseitige Annäherungen können insbesondere Vorurteile abgebaut und gegenseitiges Verständnis aufgebaut werden, was einen Schritt in Richtung Resozialisierung bedeutet.