Partizipation in der Pflegekinderhilfe

Eine qualitative Forschungsarbeit

Die Pflegekinderhilfe in der Schweiz ist einem ständigen Wandel ausgesetzt. In der Politik, aber auch in Fachkreisen der Sozialen Arbeit herrscht ein Diskurs darüber, wie die Rahmenbedingungen dieser Kinderschutzmassnahme gestaltet sein müssen, damit den betroffenen Kindern möglichst optimale Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden können. Die Erhebung des Forschungsstandes in der Pflegekinderhilfe zeigt, dass die Umsetzung von Partizipation in der Praxis der Schweizer Pflegekinderhilfe nach wie vor zu wenig erforscht ist. Deshalb befasst sich die Forschungsarbeit «Partizipation in der Pflegekinderhilfe» von Tabea Rüegg und Urs Greber mit folgender Fragestellung: «Wie werden die Pflegeeltern, Pflegekinder und Herkunftseltern in der Praxis über den gesamten Prozess eines Pflegeverhältnisses in der Pflegekinderhilfe partizipativ miteinbezogen?» Zur Beantwortung wurden zehn leitfadengestützte Expert*inneninterviews geführt, welche nach Meuser und Nagel ausgewertet wurden. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass der Begriff Partizipation von den Beteiligten unterschiedlich wahrgenommen und auch die rechtlichen Rahmenbedingungen unterschiedlich ausgelegt werden. Zudem konnte festgestellt werden, dass Erziehungspartnerschaften auf Augenhöhe zwischen Herkunftseltern, Pflegeeltern und Fachpersonen nicht der untersuchten Praxis entsprechen. Aussagen decken auf, dass unpassende Partizipationsmöglichkeiten überfordernd wirken können. Am Beispiel von Standortgesprächen haben die Autorin und der Autor einen Reflexionsfragebogen für Fachpersonen erstellt, welcher dazu beitragen soll, dass Beteiligte adäquate Partizipationsmöglichkeiten erfahren dürfen.

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Urs Greber, Tabea Rüegg
Partizipation in der Pflegekinderhilfe
Eine qualitative Forschungsarbeit
Bachelor-Thesis
115 Seiten
15.08.2022