Partizipation in der Schule

Eine Aufgabe der Schulsozialarbeit?!

Schülerinnen und Schüler finden im heutigen Schulsystem oftmals keine optimalen Voraussetzungen zur Entfaltung ihrer Potenziale und ihrer Persönlichkeit. Sie werden in einem fremdgesteuerten Prozess geschult, in dem ihre eigenen Interessen selten berücksichtigt werden. Gefässe, in welchen sich die Kinder als Subjekte einbringen können, sind noch nicht an allen Schulen eingerichtet. Dies führt dazu, dass Kinder und Jugendliche sich oft nicht ernstgenommen fühlen, Schulmüdigkeit entwickeln und ihnen die Lust am Lernen und Entdecken vergeht. Durch die Förderung von Partizipationsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler können Voraussetzungen geschaffen werden, durch welche sie sich mit ihrer Meinung und ihren Bedürfnissen einbringen und sich und andere als selbstwirksame und respektierte Persönlichkeiten erleben können. Bei den verantwortlichen Erwachsenen – Lehrpersonen, Schulleitungen und Schulsozialarbeitenden – fehlt oft das Bewusstsein für die Bedeutung und die Wirkung sowie das spezifische Fachwissen zum Thema Partizipation.

Die vorliegende Bachelorarbeit hat zum Ziel, insbesondere Schulsozialarbeitende für das Thema der Partizipation von Schülerinnen und Schülern zu sensibilisieren, ihnen die Bedeutung von Partizipation und das notwendige theoretische Wissen dazu zu vermitteln sowie ihnen eine Handlungsanleitung zur Förderung von Partizipation an die Hand zu geben. Daraus ergibt sich folgende Forschungsfrage: Wie kann die Schulsozialarbeit Partizipation von Schülerinnen und Schülern fördern und welche Voraussetzungen braucht sie dazu?

Um Partizipation von Schülerinnen und Schülern fördern zu können, benötigen Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter Kenntnis über die Ziele und Wirkungen von Partizipation, welche mit unterschiedlichen Begründungen von Partizipation einhergehen. Zudem benötigen sie einen Überblick darüber, welche Partizipationsformen in der Schule möglich sind, welche Ziele jeweils damit verfolgt werden und unter welchen Rahmenbedingungen und nach welchen Prinzipien sie gestaltet werden sollen, damit sie durch die Schulkinder als echte Partizipation wahrgenommen werden und das Recht auf Mitwirkung, welches diesen durch die Kinderrechte zusteht, gewährleistet wird.

Sind die erforderlichen Voraussetzungen erfüllt, kann die Schulsozialarbeit konkrete Schritte zur Förderung von Partizipation beziehungsweise einer partizipativen Schulkultur unternehmen. Je nach Bereitschaft des Schulteams setzt sich die Schulsozialarbeit auf der Ebene einer partizipativen Schulkultur ein, unterstützt einzelne interessierte Lehrpersonen oder initiiert eigene Partizipationsprojekte.

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Ingrid Grünenwald-Müller, Sonja Maya Kaspar
Partizipation in der Schule
Eine Aufgabe der Schulsozialarbeit?!
Bachelor-Thesis
105 Seiten
04.08.2017
978-3-03796-631-0