Pflege der Zukunft - aber wie?
Der Pflegepersonalmangel in der Schweiz, das „Buurtzorg-Konzept“ als Beispiel eines Lösungsansatzes und die mögliche Rolle der sozialarbeiterischen Netzwerkarbeit in ihm
Die vorliegende Theoriearbeit befasst sich mit der prekären Lage der professionellen (Alten-) Langzeitpflege der Schweiz, mit ihren Folgen sowie mit potenziellen Lösungsansätzen. Im Fokus stehen dabei das Buurtzorg-Pflegekonzept sowie die sozialarbeiterische Netzwerkarbeit im Kontext von organisierten und lebensweltlichen Netzwerken.
Die Fragestellung der Arbeit lautet: Wie könnte eine Umsetzung der Pflege nach „Buurtzorg“ als Teil des schweizerischen Langzeitpflegesystems gelingen und wie sähen dabei die Aufgaben, bzw. Rollen der Netzwerkarbeit der Sozialen Arbeit aus?
Im Rahmen der Arbeit wurde als Ausgangspunkt die schweizerische professionelle Altenlangzeitpflege genauer betrachtet sowie die Entstehung der Problemlage in der Pflege dargelegt. Danach wurde ermittelt, wie die Folgen des Fachkräftemangels in Kombination mit der Überalterung auf die Pflegeinstitutionen und -organisationen, auf das Pflegepersonal und auf die Pflegeklientel sowie ihre Angehörigen wirken. Aus den Konsequenzen der Folgen lässt sich ein Handlungsbedarf der Sozialen Arbeit ableiten. Ein aus der Perspektive der Sozialen Arbeit zielführender Ansatz bildet das niederländische Buurtzorg-Konzept, welches eine ganzheitliche Pflege und Betreuung vorsieht und auf der institutionellen, personalen und organisationalen Ebene anknüpft. Auf die Schweiz bezogen ist das Buurtzorg-Konzept nur umsetzbar, wenn Adaptionen des Konzepts vorgenommen werden oder die Rahmenbedingungen des schweizerischen Pflegesystems verändert werden.
Aufgaben von ambulanten Pflegediensten in der Schweiz, die sich an Buurtzorg orientieren, weisen Lücken auf, wo die sozialarbeiterische Netzwerkarbeit ansetzen könnte. Diese Lücken stellen Aufgaben der Netzwerkarbeit auf der Klientelebene, Aufgaben der Vernetzung der Klientel mit Selbsthilfeinterventionen, Aufgaben der Vernetzung von sozialen und professionellen Diensten sowie interprofessionellen und gesellschaftlichen Organisationen, bzw. Einrichtungen und Aufgaben der netzwerkorientierten Gemeinwesenarbeit dar.
