Präventionsmassnahmen zur Sensibilisierung von Kindern für sexualisierte Gewalt und Männlichkeitsstereotypen
Die vorliegende Arbeit untersucht im Rahmen einer qualitativ-empirischen Analyse den Einsatz von Präventionsmassnahmen, die den Zusammenhang zwischen Männlichkeitsstereotypen und sexualisierter Gewalt thematisieren, durch Fachstellen für Gewalt. Ebenso wird untersucht, wie diese Massnahmen in die Handlungsfelder der Sozialen Arbeit mit Kindern zu integrieren und umzusetzen sind. Ziel ist es, die Gesellschaft für diese Zusammenhänge zu sensibilisieren und aufzuzeigen, wie Stereotype männliche Personen beeinflussen können. Eine frühzeitige Förderung von Kindern soll dazu beitragen, geschlechtsspezifische Erwartungen aktiv zu hinterfragen und Aufklärung über sexualisierte Gewalt wirksamer zu machen.
Grundlage für die Analyse sind neben der wissenschaftlichen Literatur Expert:inneninterviews. Die Ergebnisse verdeutlichen die tiefgreifende Verankerung und wechselseitige Verwobenheit von geschlechtsspezifischen Stereotypen und geschlechtsspezifischen Erwartungen. Diese beeinflussen Menschen in vielfältiger Weise, was die Reproduktion und Aufrechterhaltung sowie die Verbreitung von sexualisierter Gewalt begünstigen. Präventionsmassnahmen, insbesondere in der Arbeit mit Kindern, sind ein zentraler Ansatz zur Sensibilisierung, doch patriarchalisch geprägte gesellschaftliche Strukturen erschweren tiefgreifende Veränderungen. Neben Bildung und Aufklärung in der Sozialen Arbeit ist daher ein politischer und gesellschaftlicher Wandel notwendig: Eine verstärkte öffentliche Aufmerksamkeit würde eine Intensivierung des Diskurses ermöglichen, den Ausbau von Präventionsmassnahmen fördern und deren Finanzierung verbessern.