Prestigeskala der Freiwilligenarbeit

Eine Forschung zum Zusammenhang symbolischen Kapitals und freiwilliger Tätigkeit

Diese Forschungsarbeit geht der Frage nach, welche freiwillig ausgeübten Arbeiten gesellschaftlich am meisten Prestige geniessen. Die Teilnehmenden einer Online-Befragung konnten die für sie prestigeträchtigsten Freiwilligenarbeiten auswählen. Doch warum eine Prestigeskala der Freiwilligenarbeit? Die Soziokulturelle Animation arbeitet oft mit Freiwilligen zusammen. Das breite Aufgabenfeld des Berufes bringt unterschiedlichste Freiwillige untereinander und mit der Soziokultur in Kontakt. Allerdings haben nicht alle Menschen die Möglichkeit, sich freiwillig zu betätigen. Einkommen und Bildungsgrad spielen entscheidende Rollen, ob, wo und wieviel Freiwilligenarbeit Menschen leisten (können). Die Vermutung, dass soziale Ungleichheit sich im zivilgesellschaftlichen Sektor reproduziert, ist das theoretische Fundament dieser Arbeit. Basierend auf den Themenkomplexen der Soziokulturellen Animation, der Arbeit, der sozialen Ungleichheit und dem Berufsprestige gelangt diese Arbeit zur Forschungsfrage und zu Schlussfolgerungen für die Arbeit soziokultureller Animator*innen. Die Ergebnisse der Befragung zeigten, dass informelle Freiwilligenarbeit am meisten Prestige geniesst. Care-ähnliche Arbeiten im nicht-familiaren Umfeld und in der Nachbarschaft schwangen mit hohen Prestigewerten oben aus. Das Potential, das in der breiten Anerkennung informeller Freiwilligenarbeiten steckt, konnte die Soziokultur über das lokale und politische Sichtbarmachen der Arbeiten sowie das Vermitteln von Tätigen und Unterstützungsbedürftigen ausschöpfen.

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Simon Baumann, Felix F. Graf
Prestigeskala der Freiwilligenarbeit
Eine Forschung zum Zusammenhang symbolischen Kapitals und freiwilliger Tätigkeit
Bachelor-Thesis
15.08.2020