Problemverhalten Delinquenz und Mobbing in der Adoleszenz
Eine Auseinandersetzung mit Erklärungsansätzen und Handlungsoptionen für die Soziale Arbeit
Mobbing im Schulkontext und Jugenddelinquenz sind weit verbreitete gesellschaftliche Phäno-mene, die regelmässig Gegenstand medialer Berichterstattung und öffentlicher Diskurse sind. Während spontanes aggressives Verhalten und Bagatelldelikte als normale alters- und entwick-lungsbedingte Risikoverhaltensweisen von Jugendlichen eingeordnet werden können, haben schwerwiegendere Formen von Jugenddelinquenz (z. B. schwere Körperverletzung) sowie Mob-bing oft gravierende gesundheitliche und psychosozialen Folgen für Opfer und Täter*innen. Diese Auswirkungen können die weitere Entwicklung und Lebensgestaltung der Jugendlichen erschwe-rend beeinflussen, bis ins Erwachsenenalter reichen sowie gesellschaftliche Sozial- und Gesund-heitskosten verursachen. Mobbing unter Kindern und Jugendlichen und schwerere Fälle von Ju-genddelinquenz sind deshalb soziale Probleme von gesamtgesellschaftlicher Relevanz.
Vor diesem Hintergrund geht die vorliegende Bachelorthesis folgender Fragestellung nach:
Wie lassen sich die Problemverhalten Delinquenz und Mobbing in der Adoleszenz erklären? Und welche präventiven Handlungsoptionen lassen sich daraus für die Soziale Arbeit ableiten?
Ziel dieser Literaturarbeit ist es, in Form eines umfassenden Überblicks, Erklärungsansätze für die erwähnten Problemverhalten in der Adoleszenz darzulegen und damit diesbezügliche Gründe und Indikatoren aufzuzeigen. Basierend auf diesen Erkenntnissen sollen in einem zweiten Schritt präventive Handlungsoptionen für die Soziale Arbeit abgeleitet werden.
Eine Haupterkenntnis der Bachelorthesis ist, dass sich die menschliche Entwicklung und mensch-liches Verhalten nicht mit einem einzigen, isolierten Grund oder Auslöser bei der Person selbst erklären lassen. Sie resultieren vielmehr aus einem komplexen Zusammenspiel verschiedenster personaler sowie sozialer Einflussfaktoren in der Lebensumwelt der Person. In einer Synthese der verschiedenen Erklärungsansätze kristallisieren sich als gemeinsamer Nenner übereinstim-mend ebendiese Einflussfaktoren heraus, die als sogenannte Risiko- oder Schutzfaktoren für die menschliche Entwicklung und das Auftreten von Problemverhalten wie Jugenddelinquenz und Mobbing gelten. Damit in Zusammenhang steht das Konzept der Resilienz, die als psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen, psychologischen und psychosozialen Entwick-lungsrisiken übersetzt werden kann. Im daraus hervorgehenden Ansatz der Resilienzförderung fanden die Autorinnen vorliegender Bachelorthesis einen ganzheitlichen und multiperspektivi-schen Handlungsansatz, der sich insbesondere für die Umsetzung im Arbeitsfeld der Schulsozi-alarbeit sehr gut eignet. Anhand eines Förderprogramms zur Prävention und Resilienzförderung in der Sekundarstufe I zeigen die Autorinnen schliesslich auf, wie präventive Resilienzförderung in der Schule konkret umgesetzt werden kann.