Professionelle Kompetenzdarstellung von Sozialarbeitenden im Spital
eine empirisch qualitative Studie aus inszenierungstheoretischer Perspektive
Die vorliegende Master-Thesis befasst sich mit dem professionellen Handeln von Sozial arbeitenden im Spital unter dem Aspekt der Kompetenzdarstellung. Dabei steht die Frage im Zentrum, wie Sozialarbeitende ihre professionellen Kompetenzen gegenüber dem interprofessionellen Team im Spital darstellen und welchen Einfluss die Kompetenzdarstellung aus inszenierungstheoretischer Perspektive auf die Positionierung der Sozialarbeitenden hat. Diverse Ergebnisse bereits existierender Studien im Gesundheitswesen heben den Bedarf an professioneller Kompetenzdarstellung der Sozialarbeitenden im interprofessionellen Kontext hervor. Wie Sozialarbeitende ihre Kompetenzen im konkreten Handeln in der Praxis darstellen wird dabei nicht thematisiert. Zur Beantwortung der Fragestellung wurden drei interprofessionelle Fallrapporte in Schweizer Spitälern mittels der Gesprächsanalyse der dokumentarischen Methode analysiert. Als Ergebnis konnten einerseits drei verschiedene Kompetenzdarstellungsmuster gefunden werden. Es sind dies ein aktiv selbstbestimmtes, proaktiv-defensives und ein passives Kompetenzdarstellungsmuster. Anderseits konnte festgestellt werden, dass Sozialarbeitende ihre Kompetenzen nur bedingt durch professionelle Wissensbestände darstellen, sondern sich alltäglichen Selbstdarstellungstaktiken bedienen. Aus inszenierungstheoretischer Perspektive kann für die Berufspraxis der Sozialarbeitenden im Spital schlussgefolgert werden, dass insbesondere eine aktive und proaktive Einbringung der professionellen Kompetenz in den Diskurs und die Darstellung von professionellen Handlungsabläufen einen positiven Einfluss auf die Positionierung der Sozialarbeitenden im interprofessionellen Team haben.