ProMo auf dem Prüfstand
Formative Evaluation des Luzerner Motivationsförderungsprogramms für Klientinnen und Klienten in Zwangskontexten der Sozialen Arbeit
Das von Patrick Zobrist entwickelte Luzerner Motivationsförderungsprogramm ProMo ist ein Beratungsinstrument für Sozialarbeitende und ihre Klientinnen und Klienten in Zwangskontexten der Sozialen Arbeit. Ein Manual und die dazugehörigen Arbeitsblätter leiten zu 13 Interventionen an, welche das Durchschreiten der Stadien eines Veränderungs- und Problemlösungsprozesses gezielt stimulieren und unterstützen. Im Sinne einer evidenzbasierten Methodenentwicklung wurde das Programm von Januar bis März 2012 in 18 Fällen im Kontext der Sozialhilfe und des Erwachsenenschutzes erprobt. Die vorliegende formative Evaluation konzentriert die Erfahrungen dieses Testlaufs. Mittels qualitativer Leitfadeninterviews wurden zehn mitwirkende Sozialarbeitende zur Anwendbarkeit des Programms im beruflichen Alltag befragt. Dabei wurden auch Hinweise auf mögliche Nutzenwirkungen der Anwendung gesammelt. Fragebögen und Protokolle dienten zur Erfassung der faktischen Anwendung im einzelnen Fall. Unter der Bedingung der Erstanwendung wählten die Fachpersonen mehrheitlich kooperative Klienten für den Testlauf aus, weshalb die überwiegend positiven Reaktionen nicht erstaunen. Jedoch zeitigten auch die Anwendungen in der kleineren Gruppe von eher unkooperativen Klienten sehr befriedigende Resultate. Als hinderlich erwiesen sich vor allem die Knappheit der zeitlichen Ressourcen, die Ungeübtheit in der Anwendung sowie gewisse Ansprüche an die Klientschaft, welche das Programm selbst voraussetzt. Wertvolle Erkenntnisse vermittelte die Reflexion über methodische Missverständnisse und Probleme. Aufgrund dieser Erfahrungen konnten wichtige Vorschläge zur weiteren Optimierung des Programms abgeleitet werden.