Psychisch erkrankte Mitarbeiter*innen und der Beitrag der Betrieblichen Sozialen Arbeit an Früherkennung und Frühintervention
Bis zu einem Drittel der gesamten Bevölkerung der Schweiz leidet im Laufe eines Jahres an einer psychischen Erkrankung. Ein Grossteil der Betroffenen ist erwerbstätig. Untersuchungen zeigen dementsprechend auf, dass Führungskräfte häufig mit psychisch auffälligen Arbeitnehmenden in Kontakt kommen. Ungeachtet dessen, erkennen sie die Schwierigkeiten der Betroffenen oft zu spät und bringen sie nicht mit einer psychischen Erkrankung in Verbindung. Zudem sind Führungskräfte im Umgang mit den erkrankten Arbeitnehmenden meist überfordert, während Arbeitnehmende Stigmatisierung und Kündigung befürchten. Im Krankheitsverlauf kommt es deshalb schon früh zu interpersonellen Schwierigkeiten am Arbeitsplatz. Schlussendlich dient den Arbeitgebenden die Kündigung der betroffenen Mitarbeitenden in einem Grossteil der Fälle als Problemlösung. In der vorliegenden Literaturarbeit wird der Frage nachgegangen, welchen Beitrag die Betriebliche Soziale Arbeit an Früherkennung und Frühintervention bei psychisch erkrankten Mitarbeiter*innen leisten kann. Ausgangspunkt bildet die Auseinandersetzung mit psychischer Erkrankung und Belastung sowie die theoretische Einordnung der Früherkennung und Frühintervention. Anhand verschiedener Studien werden die Auswirkungen auf die Arbeitsbeziehungen aufgezeigt und die Interventionen und Problemlösungsversuche der Führungskräfte beleuchtet. Anhand eines Modells aus dem betrieblichen Gesundheitsmanagement und Beispielen aus Unternehmen wird aufgezeigt, welche Früherkennungs- und Frühinterventionsmassnahmen in der Praxis umgesetzt werden. Im Anschluss werden Handlungsempfehlungen für die Betriebliche Soziale Arbeit im Rahmen der Früherkennung und Frühintervention formuliert. Früherkennung und Frühintervention ist von entscheidender Bedeutung, sollen psychisch erkrankte Personen im Arbeitsmarkt gehalten und die Belastung aller Beteiligten reduziert werden.