Queerfreundliche sexuelle Bildung

Geschlechtliche und sexuelle Identitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen stärken

Heteronormativität ist nach wie vor stark im gesellschaftlichen Denken und Handeln verankert. Die Folge heteronormativer Strukturen ist die Unsichtbarkeit und Unterdrückung von geschlechtlicher und sexueller Identitätsvielfalt, welche nicht den binären Vorstellungen über Geschlecht entsprechen. Die Heteronormativität beeinflusst nicht nur Individuen, sondern zieht sich durch alle gesellschaftlichen Systeme und prägt somit auch die sekundäre Sozialisationsinstanz Schule sowie die dort vermittelte sexuelle Bildung. Deshalb reproduziert sexuelle Bildung in der Schule auch cis-geschlechtliche und heterosexuelle Bilder und stereotype Vorstellungen über Sexualität. Obwohl die Schule Raum zur Identitätsbildung geben sollte, erfahren queere Kinder und Jugendliche aufgrund ihrer geschlechtlichen und/oder sexuellen Identität Ausgrenzung, Diskriminierung und Stigmatisierung, da sie sich ausserhalb der dominierenden Norm bewegen. Weil queere Kinder und Jugendliche in der Schule besonders vulnerabel sind und die heteronormen Strukturen ihre Identitätsentwicklung erschweren, wird vorliegend folgende Fragestellung beantwortet: Wie können Schulsozialarbeitende durch queerfreundliche sexuelle Bildung die sexuelle und geschlechtliche Identität von Kindern und Jugendlichen stärken? Für die Beantwortung der Fragestellung wurden ausgewählte Studien und Literatur herangezogen und die Arbeit mit Vota von Fachpersonen angereichert. Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema und der Analyse sexueller Bildung im Rahmen des Lehrplans 21, wird der Schulsozialarbeit grosses Potential attestiert, um sexuelle Bildung mitzugestalten. Dies aufgrund der bereits bestehenden Beziehungen zu den Schüler*innen und dem Einblick in derer Lebenswelt. Die neutrale, nicht bewertende Rolle ist ein weiterer Vorteil der Schulsozialarbeit. Zudem können Kinder und Jugendliche ihre Anliegen zu sexualitätsbezogenen Themen in der Einzelberatung einbringen.

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Larissa Aeschlimann, Elena Lanz
Queerfreundliche sexuelle Bildung
Geschlechtliche und sexuelle Identitätsentwicklung von Kindern und Jugendlichen stärken
Bachelor-Thesis
80 Seiten
17.05.2023
10.26038/860851