Radikalisierung erkennen und verstehen
Grundlagenwissen zur Früherkennung von Radikalisierung bei Jugendlichen und dem Umgang damit im Kontext der Offenen Jugendarbeit
In der Bachelorarbeit «Radikalisierung erkennen und verstehen» untersucht die Autorin Sandra Rindlisbacher die Früherkennung von Radikalisierung im Kontext der Offenen Jugendarbeit. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für Radikalisierung in Verbindung mit Extremismus und Terrorismus zu gewinnen und herauszufinden, wie Jugendarbeitende Anzeichen einer Radikalisierung bei Jugendlichen erkennen können. Die zentrale Fragestellung lautet, inwiefern die Offene Jugendarbeit als Frühintervention fungieren kann. Durch eine Literaturarbeit wird der Begriff der Radikalisierung kritisch analysiert und von Extremismus sowie Terrorismus abgegrenzt. Zu diesem Zweck werden Forschungsstudien sowie theoretische und rechtliche Ansätze herangezogen, um ein umfassendes Bild der Radikalisierung während der Jugendphase zu zeichnen. Es werden verschiedene Risikofaktoren erörtert, die zur Radikalisierung führen können. Die Ergebnisse zeigen, dass problematische Radikalisierungsverläufe zur Festigung extremistischer Überzeugungen und Gewaltanwendung führen können. Präventive Ansätze sollten sich auf spezifische problematische Haltungen konzentrieren, anstatt Jugendliche auf den Extremismusbegriff zu reduzieren. Die Adoleszenz wird als entscheidender Lebensabschnitt identifiziert, in dem Identitätsbildung stattfindet. Die Offene Jugendarbeit kann durch Beziehungsarbeit und Akzeptanz die Resilienz der Jugendlichen stärken und ihr kritisches Denken fördern. Insgesamt zeigt die Arbeit, dass eine proaktive Herangehensweise in der Offenen Jugendarbeit erforderlich ist, um gefährdete Jugendliche frühzeitig zu unterstützen und ihre Entwicklung positiv zu beeinflussen.