Rassismus in der Sozialen Arbeit
Rassismuserfahrungen von Sozialarbeitenden mit sri-lankisch tamilischer Migrationsgeschichte
Die vorliegende Bachelor-Thesis beschäftigt sich mit dem Thema Rassismus in der Sozialen Arbeit. Dabei liegt der Fokus auf Sozialarbeitenden, welche selbst Rassismus erfahren. Konkret wird der Frage nachgegangen, welche Rassismuserfahrungen Sozialarbeitende mit sri-lankisch tamilischer Migrationsgeschichte in ihrem Arbeitsalltag machen. Zunächst werden in der Arbeit Theorien zu Rassismus sowie dessen spezifischen Formen des Anti-Schwarzen Rassismus und Anti-asiatischen Rassismus erläutert. Weiter wird in Strategien für den Umgang mit Rassismuserfahrungen eingeführt. Um die Fragestellung zu beantworten, wurde qualitativ geforscht. Es wurden Interviews mit drei von Rassifizierung betroffenen Sozialarbeitenden geführt und diese nach der Methode von Kuckartz analysiert. Die Interviews zeigen, dass Sozialarbeitende mit sri-lankisch tamilischer Migrationsgeschichte in ihrem Arbeitsalltag verschiedenste rassistische Diskriminierungen erleben.
Diese geht sowohl von Klient*innen wie auch von Arbeitskolleg*innen oder Vorgesetzten aus. Die Interviewten erleben bei der Arbeit sowohl Anti-Schwarzen Rassismus wie auch Anti-asiatischen Rassismus. Oftmals werden sie von anderen kategorisiert und entindividualisiert. Zudem werden sie teils auch rassistisch beleidigt, meist mit Bezug auf ihre Hautpigmentierung. Weiter werden sie auch mit positiven Stereotypen über Tamil*innen konfrontiert, wie beispielsweise, dass diese sehr arbeitsam seien. Aus den Interviews geht hervor, dass auf Rassismuserfahrungen in den meisten Fällen mit einem Schutz der eigenen Person reagiert wird. Daneben wird auch mit Konfrontation reagiert. Von ihrem Arbeitsumfeld wünschen sich die Befragten die Anerkennung von Rassismen sowie eine Reaktion darauf.
Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass rassistische Diskriminierungserfahrungen in der Sozialen Arbeit häufig vorkommen und von nicht rassifizierten Personen oftmals nicht als solche wahrgenommen werden. Daher ist eine Sensibilisierung von Professionellen der Sozialen Arbeit angezeigt. Einige Möglichkeiten dazu bietet die rassismuskritische Soziale Arbeit.
Triggerwarnung
In der vorliegenden Arbeit werden rassistische Aussagen beschrieben, um gewisse Situationen adäquat darstellen zu können.
