Recovery

Darstellung eines Ansatzes für die Zusammenarbeit mit Menschen mit psychischer Beeinträchtigung

Die Soziale Arbeit ist so vielfältig, wie dem darin zu begegnenden Klientel. Menschen mit psychischer Beeinträchtigung sind fester Bestandteil der Gesellschaft und noch immer von Stigmatisierung und sozialem Ausschluss betroffen. Diese Stigmatisierung betrifft die weitverbreitete Ansicht, dass die Betroffenen von ihrer psychischen Beeinträchtigung nicht genesen können. Der Recovery-Ansatz wirkt dieser Stigmatisierung entgegen, indem er Menschen Mut und Hoffnung vermittelt und sie in ihren gesunden und funktionierenden Anteilen stärkt. Das Ziel liegt in einer möglichst hohen Lebensqualität, trotz und mit einer psychischen Beeinträchtigung. Mit Recovery ist der individuelle und persönliche Genesungsweg gemeint. Die Forschung bewegte sich entlang der Frage «Inwiefern eignet sich der Recovery-Ansatz für die Zusammenarbeit zwischen Professionellen der Sozialen Arbeit und Menschen mit psychischer Beeinträchtigung?». Dazu ergänzend die Frage, wie Recovery diese Zusammenarbeit bereichert. Vier Expert*innen stellten ihr Praxiswissen mittels qualitativen Interviews zur Verfügung. Die Forschung hat ergeben, dass der Recovery-Ansatz als eine Grundhaltung zu verstehen ist. Diese beinhaltet als eine Handlungsmaxime den Grundsatz, dass der Klientel auf Augenhöhe begegnet wird. Die Klientel wird dabei als Expert*in der eigenen Beeinträchtigung angesehen. Ebenfalls zentral für die Umsetzung von Recovery sind Peers, die als Expert*innen aus Erfahrung in beratender Funktion in den Genesungsprozess eingebunden werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich der Recovery-Ansatz für die Soziale Arbeit eignet. Es lässt sich jedoch vermuten, dass für eine Implementierung eine ausführliche Empirie notwendig ist.

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Zoe Indergand, Salome Locher
Recovery
Darstellung eines Ansatzes für die Zusammenarbeit mit Menschen mit psychischer Beeinträchtigung
Bachelor-Thesis
15.08.2020