Schutzkonzepte in Pflegefamilien
Potentiale und Herausforderungen einer konzeptuellen Verankerung des Schutzes von Pflegekindern und Schlussfolgerungen für die Soziale Arbeit
In der vorliegenden Bachelorarbeit befasst sich die Autorin Rahel Sutter mit der Frage, warum es in Pflegefamilien Schutzkonzepte braucht und welche Anforderungen diese erfüllen sollen. Mithilfe von Werken aus der Fachliteratur werden die Herausforderungen im Pflegekinderwesen, aufgrund derer der Schutz von Pflegekindern gefährdet werden kann, sowie der Nutzen von Schutzkonzepten im Hinblick auf diese Herausforderungen aufgezeigt. Zudem wurde mit leitfadengestützten Interviews untersucht, welche Bedeutung Schutzkonzepte für die Akteur*innen im Pflegekinderwesen haben und welche Anforderungen diese Akteur*innen an die Schutzkonzepte in Pflegefamilien stellen.
Anhand der Ergebnisse aus der Fachliteraturrecherche und der empirischen Untersuchung wird aufgezeigt, dass sich die Schutzkonzepte in Pflegefamilien nicht nur auf den Schutz der Pflegekinder beziehen, sondern auch Pflegeeltern Sicherheit bieten können. Die Konzeption von unterschiedlichen Massnahmen zur Erkennung, Prävention und Intervention von Gefährdungssituationen der Pflegekinder, zur Unterstützung von Pflegeeltern in Belastungssituationen sowie abgestimmte Verfahren bei Grenzverletzungen an Pflegekindern zählen zu den Anforderungen an ein Schutzkonzept in Pflegefamilien. Die Ergebnisse aus den Befragungen von Akteur*innen des Pflegekinderwesens zeigen auf, dass sie Schutzkonzepte in Pflegefamilien befürworten. Die Umsetzung von Schutzkonzepten kann jedoch aufgrund der Privatheit, welche Pflegefamilien aufweisen, zur Herausforderung werden. Zudem bedarf die Umsetzung von Schutzkonzepten einer professionellen Begleitung, welche in unbegleiteten Pflegeverhältnissen nur erschwert geleistet werden kann.