Selbst- und sozialwirksam zu neuen Lebensperspektiven
Ermöglichung von sozialer Integration von psychisch erkrankten Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen durch die Eröffnung von Gestaltungsspielräumen der Selbstwirksamkeit in der Sozialhilfe
Nadine Ahl ist in dieser Literaturarbeit der Frage nach dem Zusammenhang zwischen Selbstwirksamkeit und sozialer Integration von psychisch erkrankten Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen nachgegangen. Es wurde hierzu Fachliteratur, Studien und Erkenntnisse von Organisationen aus dem Sozialbereich einbezogen.
Es kann davon ausgegangen werden, dass viele geflüchtete Menschen in der Folge ihrer Fluchterfahrungen an psychischen Störungen leiden. Diese können durch postmigratorische Stressoren verstärkt werden und sind auf prekäre Lebenslagen im Aufnahmeland, wie eingeschränkte rechtliche, ökonomische und soziokulturelle Mittel, zurückzuführen. Gestützt auf die Modale Strukturierungstheorie nach Gregor Husi wurde deutlich, dass sich die prekären Lebenslagen auf die Integration auswirken können. Die Selbstwirksamkeit kann die psychische Gesundheit jedoch stärken, daher werden Ermöglichungen im Handeln aufgezeigt. Dabei ist für eine Stabilisierung die Förderung der Resilienz, mittels Ressourcenaktivierung und sozialer Vernetzung, grundlegend.
Die professionelle Soziale Arbeit muss nach Ulrich Glöckler (2017) die Begrenzungen der Verwirklichungschancen sowie den Verlust von Handlungsmacht erkennen. Um die soziale Integration zu ermöglichen muss sie gleichzeitig die gesellschaftlichen und lebensweltlichen Verwirklichungschancen erfassen, die zur selbstbestimmten Selbstwirksamkeit verhelfen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden Gestaltungsspielräume zur Förderung der Selbstwirksamkeit in der Sozialhilfe, für die Ermöglichung von sozialer Integration, abgeleitet. Dabei werden Handlungsoptionen auf den Ebenen Beratung, Institution sowie Politik und Gesellschaft dargelegt.