Soziale Arbeit in der Schule im berufsethischen Konflikt
Eine qualitativ-explorative Studie zur Auseinandersetzung mit Bildungsungleichheit in der Sozialen Arbeit in der Schule
Die Bildungs- und Sozialforschung bestätigt, dass es der öffentlichen Schule nicht gelingt, Bildungsungleichheit auszugleichen. Dieser Bildungsungleichheit entgegenzuwirken, ist die Aufgabe der Sozialen Arbeit in der Schule, da sie sich als Handlungsfeld der Sozialen Arbeit den Grundwerten des Berufskodexes verpflichtet. Professionelle der Sozialen Arbeit, welche in der Schule tätig sind, stehen nun in einem Spannungsfeld zwischen den Grundwerten der Sozialen Arbeit und dem Schulsystem, welches zur Bildungsungleichheit beiträgt. Dieses Spannungsfeld wird als "berufsethischer Konflikt" bezeichnet. In der vorliegenden Forschungsarbeit gehen die Autoren der Frage nach, inwiefern sich der berufsethische Konflikt im additiv-kooperativen, integrativen sowie subordinativen Kooperationsmodell der Sozialen Arbeit in der Schule manifestiert und welchen Beitrag die Schulsozialarbeitenden zur Verminderung von Bildungsungleichheit leisten können. Anhand von Experteninterviews mit neun Schulsozialarbeitenden wurden die erhobenen Daten in Anlehnung an eine offene gegenstandsbegründete Methode ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass in den Kooperationsmodellen der berufsethische Konflikt unterschiedlich wahrgenommen wird und folglich daraus unterschiedliche Konsequenzen gezogen werden. Für einen reflektierten Umgang mit dem berufsethischen Konflikt ist es unabdingbar, ethische Richtlinien in den beruflichen Alltag einzubeziehen. Die Soziale Arbeit sollte in der Kooperation mit der Schule im Kontext der Verminderung von Bildungsungleichheit auf ein interdisziplinäres Netzwerk zurückgreifen können, den Fokus auf die Präventionsfunktion setzen und sich konkret in die Schulentwicklung einbringen.