Soziale Arbeit und das Relative Energiedefizit-Syndrom (Red-S)

Chancen der Sozialen Arbeit im Umgang mit Red-S bei Nachwuchsleistungssportlerinnen im Klettern

Die vorliegende Literaturarbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, welche Handlungsmöglichkeiten die Soziale Arbeit im Umgang mit dem Relativen Energiedefizit- Syndrom (Red-S) bei Frauen im Nachwuchsleistungssport im Sportklettern hat. Red-S resultiert aus einem Energiedefizit, das durch zu geringe Energieaufnahme durch die Ernährung oder einem zu hohen Trainingsumfang entstehen kann. Die Folgen sind divers und haben langfristig einen negativen Einfluss auf die Gesundheit. Um die Fragestellung zu beantworten, werden in der Arbeit die Ursachen und Risikofaktoren anhand einer ausführlichen Literaturrecherche näher beleuchtet. Ziel dieser Arbeit ist es somit, aufgrund der Risikofaktoren Handlungsmöglichkeiten für die Soziale Arbeit zu entwerfen. Dabei nimmt die Arbeit Bezug auf das Konzept der Entwicklungsaufgaben und bezieht diese sowie die unterschiedlichen Sozialisationsinstanzen in die Empfehlungen mit ein. Es stellt sich dabei heraus, dass die Sportart selbst sowie die Mehrfachbelastung von Schule, Sport und der Bewältigung der Entwicklungsaufgaben Risikofaktoren darstellen. Zudem befinden sich die Nachwuchsathletinnen in der vulnerablen Lebensphase Jugend, die Herausforderungen und hohe Anforderungen an die Athletinnen stellt. Aufgrund der genannten Risikofaktoren werden drei Handlungsmöglichkeiten für die Soziale Arbeit formuliert. Es wird aufgezeigt, dass die Soziale Arbeit die nötigen Kompetenzen und das Potenzial hat, auch im Sektor des Leistungssports Unterstützung anzubieten. Die Soziale Arbeit wird heute noch nicht im Leistungssport eingesetzt, daher basieren die Handlungsmöglichkeiten auf zwei vorhandenen Strukturen, der Schulsozialarbeit und der sozialpädagogischen Familienbegleitung, in die die Soziale Arbeit im Leistungssport integriert werden könnte. Zusätzlich wird eine dritte Möglichkeit in der Durchführung von Präventionsmassnahmen aufgezeigt, die ein neues Arbeitsfeld, angegliedert im Schweizer Leistungssportsystem, darstellt. Eine zukünftige Einbettung der Sozialen Arbeit im Leistungssport ist grundsätzlich sinnvoll, da eine Fachperson der Sozialen Arbeit die soziale Säule des biopsychosozialen Modells der Gesundheit vertritt und damit einen bedeutenden Beitrag in der Prävention und im Umgang mit Red-S leistet, insofern sie sich ihrer Grenzen bewusst ist und den interdisziplinären Austausch fördert. Sollten solche Stellen vermehrt geschafft werden, müssten sie auf ihre Wirksamkeit geprüft werden. Zudem müssten die verfassten Handlungsmöglichkeiten weiter ausgeführt werden, um sie in der Praxis umzusetzen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass in der Schweiz Handlungsbedarf in der Umsetzung von Massnahmen gegen Red-S besteht und das Potenzial der Sozialen Arbeit in diesem Arbeitsfeld bislang noch nicht eingesetzt wird.

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Larissa Samland
Soziale Arbeit und das Relative Energiedefizit-Syndrom (Red-S)
Chancen der Sozialen Arbeit im Umgang mit Red-S bei Nachwuchsleistungssportlerinnen im Klettern
Bachelor-Thesis
56 Seiten
15.10.2024