Soziokulturelle Animation für Sexarbeitende
Stand, Bedürfnisse und Handlungsempfehlung - eineForschungsarbeit
Céline Kuchens Forschungsarbeit zu Stand, Bedürfnissen und Handlungsbedarf der Soziokulturellen Animation für Sexarbeitende untersucht die spezifischen Bedürfnisse von Sexarbeitenden und wie die Soziokulturelle Animation darauf eingehen kann. Im Literaturteil werden Sexarbeit, Soziokulturelle Animation und Angebote sozialer Organisationen für Sexarbeitende im deutschsprachigen Raum analysiert. Die qualitative Forschung umfasst vier Leitfadeninterviews mit Sexarbeitenden nach Mayer (2013, S. 37-57), ausgewertet mit der computergestützten Analyse nach Kuckartz und Rädiker (2020, S. 2-19). Die Ergebnisse zeigen Spannungsfelder, Probleme, Ressourcen und Bedürfnisse von Sexarbeitenden auf verschiedenen Ebenen: Gesellschaft, Politik, Lokalitätsbesitzende, Management, Klientel und anderen Sexarbeitenden. Diskutiert werden Arbeitsverhältnisse, strukturelle Probleme, Vorurteile, Abwertung, Problembewältigung, Ressourcen und Lösungsvorschläge. Handlungsempfehlungen für die Soziokulturelle Animation basieren auf Kategorien nach Bezzola und Gäumann (2017, S. 10-22). Der Soziale Zusammenhalt von Sexarbeitenden und Allgemeinheit kann gestärkt werden durch Vermittlung in identifizierten Spannungsfeldern, Bildungsarbeit, Sensibilisierung und Vernetzung von Sexarbeitenden untereinander. Mitbestimmung von Sexarbeitenden in Entscheidungen sollte gefördert werden. Anwaltschaftliches Einstehen für die Bedürfnisse von Sexarbeitenden und eine klare politische Positionierung der Soziokulturellen Animation sind wichtig, um positive Entwicklungen wie Entstigmatisierung und Entkriminalisierung von Sexarbeit zu fördern.