Spiritualität und Religiosität in der Sozialpädagogik im stationären Setting
Eine qualitative Untersuchung zum Stellenwert der spirituellen / religiösen Dimension und der eigenen Spiritualität / Religiosität von sozialpädagogischen Fachpersonen
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Relevanz von Spiritualität und Religiosität in der sozialpädagogischen Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen im stationären Kontext sowie der Frage, inwiefern die persönliche spirituelle bzw. religiöse Orientierung der Fachpersonen deren Handeln beeinflusst. Die durchgeführte theoretische Analyse ergibt, dass Spiritualität und Religiosität in der Sozialen Arbeit als abstrakte Begriffe betrachtet werden, denen nur eine geringe Relevanz beigemessen wird. Die qualitative Inhaltsanalyse der drei Leitfadeninterviews verdeutlicht, dass der Stellenwert von Spiritualität und Religiosität wesentlich von individuellen Interpretationen sowie den institutionellen Rahmenbedingungen abhängt. In der christlich geprägten Institution wird der Glaubensaspekt als besonders relevant erachtet, während in der konfessionell neutralen Institution keine spezifischen Vorgaben existieren. Persönliche spirituelle / religiöse Überzeugungen beeinflussen respektive prägen die ethischen Werte der Fachpersonen, wobei christliche Werte oft leitend sind. Die Arbeit empfiehlt, interkulturelle Kompetenzen zu stärken, Spiritualität und Religiosität als Ressource zu nutzen und eine kritische Reflexion der eigenen spirituellen bzw. religiösen Orientierung zu fördern.