Strukturelle Diskriminierung von Schüler*innen mit Migrationshintergrund
im Übergang zur dualen Berufslehre
Schüler*innen mit Migrationshintergrund sind im Übergang zur dualen Berufslehre von strukturellen Diskriminierungsmechanismen aufgrund ihres Migrationshintergrundes betroffen. Unter anderem müssen sie im Bewerbungsprozess benachteiligende Selektionskriterien bewältigen und bessere Leistungen vorweisen, um einen Lehrstellenplatz zu erhalten. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, strukturelle Diskriminierung im Bildungssystem zu erkennen und Handlungsmöglichkeiten der berufspolitischen Sozialen Arbeit zu beleuchten. Dazu wird die folgende Fragestellung gestellt: Wie kann die Soziale Arbeit strukturelle Diskriminierung von Schüler*innen mit Migrationshintergrund im Übergang von der Sekundarstufe I in die duale Berufslehre beeinflussen? Um diese Forschungsfrage zu beantworten, wurden unterschiedliche Studien beigezogen, um strukturelle Diskriminierungsmechanismen für Schüler*innen mit Migrationshintergrund in der Schweiz zu beleuchten und Herausforderungen des Schweizer Bildungssystems herauszukristallisieren. Zudem wurden unterschiedliche theoretische Ansätze zur Analyse von struktureller Diskriminierung von Schüler*innen mit Migrationshintergrund näher betrachtet. Schliesslich wurde die Rolle der berufspolitischen Sozialen Arbeit im Bildungskontext reflektiert, damit die Fragestellung umfassend beantwortet werden kann. Schüler*innen mit Migrationshintergrund befinden sich in der Sekundarstufe I häufiger im Schultyp mit Grundanforderungen, was unter anderem auch auf ungerechte Leistungsbeurteilungen von Lehrpersonen zurückzuführen ist. Der besuchte Schultyp ist eine entscheidende Komponente bei der Gestaltung der Berufslaufbahn. Schüler*innen mit Migrationshintergrund erleben häufiger eine aufwendige Lehrstellensuche, verzichten häufiger auf ihre Wunschlehrstelle und befinden sich häufiger in Zwischenlösungen. Die berufspolitische Soziale Arbeit kann auf struktureller Ebene ansetzen und sich z. B. für intensivere Unterstützungsmöglichkeiten im Berufsbildungsprozess sowie für Sensibilisierungskampagnen einsetzen. Auf der politischen Ebene kann sich die berufspolitische Soziale Arbeit z. B. die schnellere Einbürgerung von Schüler*innen mit Migrationshintergrund einsetzen. Veränderungen in den Gesetzen und Regelungen im Bildungssystem zu bewirken, ist für die berufspolitische Soziale Arbeit kaum möglich. Daher gilt es weiterhin die Unterstützungsmöglichkeiten im Bildungskontext zu erweitern und Forschungen zu betreiben.