Suchtarbeit und Bedürfnisse von Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung in Luzern

Eine qualitative Forschungsarbeit zu den bestehenden Angeboten der Schadensminderung aus Sicht von Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung im aktuellen politischen und medialen Diskurs

Seit dreissig Jahren stellen Kontakt- und Anlaufstellen mit Konsumräumen (K&A+) Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung Räumlichkeiten für den Konsum von selbstmitgebrachten psychoaktiven Substanzen zur Verfügung. Diese sind als Reaktion auf die offenen Drogenszenen in den 1980er- und 1990er-Jahren im Rahmen der schweizerischen Suchtpolitik entstanden. K&A+'s bieten sowohl Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung als auch der Gesamtbevölkerung Schutz und bilden einen zentralen Bestandteil der Schadensminderung. 

Cheyenne Brown und Fabia Lea Tanner befassen sich im Rahmen der vorliegenden Bachelorarbeit damit wie Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung die Angebote der Schadensminderung in Luzern bewerten und ob aus ihrer Sicht Veränderungen notwendig sind.

Die Forschungsfragen erfassen einerseits die Beschreibung und Bewertung der Ausgangslage der Schadensminderung vor dem Hintergrund aktueller Konsumtrends durch Fachpersonen. Ein besonderer Fokus liegt andererseits bei den Sichtweisen von Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung auf Angebote mit Konsumationsmöglichkeiten, insbesondere der K&A+ in Luzern. Mit Hintergrund aktueller politischer und medialer Präsenz des Themas öffentlichem Konsum psychoaktiver Substanzen, wird die Notwendigkeit von Veränderungen im Bereich der Schadensminderung überprüft. Vier Expert*inneninterviews mit Fachpersonen der Suchtarbeit und zehn Leitfadeninterviews mit Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung bilden die Grundlage der qualitativen Forschung. 

Die Bachelorarbeit hebt die Bedeutung sozialarbeiterischer Konzepte im Rahmen der Suchtarbeit hervor und verbindet die theoretischen Grundlagen der aktuellen Fachliteratur mit den Ergebnissen der getätigten Forschung. Angesichts aktueller Entwicklungen und veränderter Konsummuster wird die Bedeutung, schadensmindernde Angebote anhand innovativer Lösungen anzupassen oder zu ergänzen, hervorgehoben.

Abschliessend wird die Relevanz der Sozialen Arbeit im politischen und gesellschaftlichen Diskurs des Themas unterstrichen. Die Soziale Arbeit, insbesondere die Institutionen der niederschwelligen Suchtarbeit leisten einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung und Umsetzung schadensmindernder Massnahmen in der Stadt Luzern.

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Cheyenne Brown, Lea Tanner
Suchtarbeit und Bedürfnisse von Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung in Luzern
Eine qualitative Forschungsarbeit zu den bestehenden Angeboten der Schadensminderung aus Sicht von Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung im aktuellen politischen und medialen Diskurs
Bachelor-Thesis
105 Seiten
08.01.2024
10.26038/1047015