Suizid im Appenzellerland

Postvention als Prävention

Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema der Suizid-Postvention, der Nachsorge für Suizid-Hinterbliebene, im Appenzellerland. Zuerst wird auf die Frage eingegangen, welche regionalspezifischen, kulturellen Einflussfaktoren auf die Entstehung von Suiziden im Appenzellerland wirken. Es wird dabei ersichtlich, dass Suizid eine spezifische Konfliktbewältigungsmöglichkeit im Appenzellerland darstellt, welche daraus resultiert, dass andere Bewältigungsmöglichkeiten für Krisen aufgrund der kulturell verankerten Werte und Normen nicht oder nur schwer zugänglich sind.

In einem zweiten Schritt wird die Frage gestellt, welche Auswirkungen ein Suizid auf die Hinterbliebenen hat und welche Bewältigungsmöglichkeiten für die spezifische Krise Suizid greifen. Dabei wird deutlich, dass im Appenzellerland ähnliche Abwehrmechanismen für die Bewältigung dieser Krise zum Tragen kommen, wie bei den Personen, die sich das Leben genommen haben. Der Kreislauf zwischen der Krise und dem Ausweg Suizid kann nur schwer durchbrochen werden.

In dieser Arbeit stellen sich deshalb abschliessend die Fragen, wie im Appenzellerland diesen spezifischen Faktoren in Form von Suizid-Postvention begegnet wird und werden kann. Ausgehend von den beschriebenen Wirkungskreisläufen wird bewusst, dass bei der Ausgestaltung von Postventions-Angeboten wichtig ist, die kulturellen Eigenheiten und Besonderheiten im Appenzellerland zu berücksichtigen. Suizid-Postvention bietet über den Ansatzpunkt der Hinterbliebenen eine Chance, um die kulturell verankerten Abwehrstrategien zu Gunsten von Bewältigungsmöglichkeiten, welche die Bearbeitung und den Abbau der Spannungen erlauben, aufzulösen.

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Marisa Goldener
Suizid im Appenzellerland
Postvention als Prävention
Bachelor-Thesis
102 Seiten
07.05.2014
978-3-03796-493-4