Systemische Elterngespräche im interkulturellen Mehrpersonensetting
Ein Spickzettel für die Gesprächsführung für Fachpersonen an Schulen
Elterngespräche sind ein wichtiger, aber auch herausfordernder Teil der Arbeit an Schulen. Oft sind viele Beteiligte mit unterschiedlichen Anliegen anwesend. Diese müssen in kurzer Zeit besprochen und dazu eine nachhaltige Lösung gefunden werden. Wenn zusätzlich Eltern mit unterschiedlicher kultureller Herkunft am Gespräch teilnehmen oder mehrere Fachpersonen der Schule beteiligt sind, spricht man von einem interkulturellen Mehrpersonensetting. Missverständnisse, stereotype Vorstellungen, Unverständnis, Scham oder mangelnde Nachhaltigkeit können zu unbewussten Themen des Gesprächs werden.
Als Schulsozialarbeiterin an einer Schule mit Schülerinnen und Schüler und Eltern aus vielen verschiedenen Nationen bin ich in der Beratung von Lehrpersonen bezüglich Elterngesprächen immer wieder mit der Frage konfrontiert, wie nachhaltig und zufriedenstellend (vor allem interkulturelle) Elterngespräche geführt werden können.
In dieser Masterarbeit geht es um das Führen von Elterngesprächen an Schulen im Mehrpersonensetting mit dem Fokus auf interkulturelle Gespräche, wenn zusätzlich eine interkulturell dolmetschende Person anwesend ist. Die Arbeit zeigt auf, wie Gespräche bewusster, mit mehr Fachwissen und weniger Missverständnissen auf der Kommunikationsebene geführt werden können. Dazu wurden Erkenntnisse aus der Systemischen Beratung und der interkulturellen Gesprächsführung beleuchtet und die daraus gewonnenen Erkenntnisse und wichtigen Grundlagen in einem «Spickzettel für Elterngespräche an Schulen» zusammengefasst, der zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung im Schulalltag benutzt werden kann. Dieser Spickzettel soll Fachpersonen an Schulen dabei unterstützen, interkulturelle Elterngespräche mit mehr Fachwissen zur Gesprächsführung zu leiten und dabei das Gespräch gelassener zu führen. Die Praxistauglichkeit des Spickzettels wurde in dieser Arbeit nicht überprüft. Die Anwendung im Schulalltag kann individuell erprobt und getestet werden. Es wäre erfreulich, wenn durch die Anwendung des Spickzettels mehr Wissen über die Systemische Beratung und interkulturelle Kompetenz im Schulalltag einfliessen würde.