Tierisch gute Helfer:innen?

Möglichkeiten und Grenzen tiergestützter Interventionen im Justizvollzug

Die von der Autorin verfasste Bachelorarbeit untersucht die Chancen und Grenzen tiergestützter Interventionen im Justizvollzug, leitet Schlussfolgerungen für die Soziale Arbeit ab und trägt somit zur Weiterentwicklung der Methode in diesem Setting bei. Im bestehenden Zwangskontext befinden sich Sozialarbeiter:innen in einem Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle. Hierbei können tiergestützte Interventionen einen wertvollen Hilfeprozess darstellen, um soziale und emotionale Kompetenzen der Klient:innen zu fördern. Mithilfe einer fundierten Literaturanalyse, Auswertung aktueller Forschungsergebnisse und Problemzentrierten Interviews mit Fachpersonen, wird die Relevanz dieser Methode für die Profession beleuchtet. Tiere begegnen Menschen wertfrei, das kann helfen Beziehungen einzugehen und prosoziale Verhaltensänderungen bei Klient:innen zu fördern. Ergebnisse zeigen, dass die Bindung zu einem Tier das Wohlbefinden der Klientel positiv beeinflussen und den Prozess der Resozialisierung fördern kann. Gleichzeitig wird sichtbar, dass es an wissenschaftlicher Fundierung, Professionalisierung und einer Standardisierung der Methode fehlt. Das kann zu Herausforderungen einer gezielten und nachhaltigen Umsetzung führen. Rechtliche und ethische Aspekte hinsichtlich des Tierwohls müssen bei der Planung und Umsetzung der Methode ebenfalls stets eingehalten werden. Die Forschungsarbeit eruiert praxisnahe Empfehlungen für Sozialarbeiter:innen und betont die Notwendigkeit einer Professionalisierung, weiterführenden wissenschaftlichen Untersuchungen und Standardisierung der Methode. Nur so können nachhaltige Effekte belegt und Kostenträger geschaffen werden.

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Chiara Lanza
Tierisch gute Helfer:innen?
Möglichkeiten und Grenzen tiergestützter Interventionen im Justizvollzug
Bachelor-Thesis
06.01.2025