Transkulturelle Gewaltberatung tamilischer Männer
Relevanz einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Gegenstand Kultur
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der fachlichen Grundlage einer transkulturellen Gewaltberatung und bearbeitet die Fragestellung, welche Merkmale eine professionelle transkulturelle Gewaltberatung von migrantisierten Männern kennzeichnet, am Beispiel der Gewaltberatung tamilischer Männer im mannebüro züri. Dafür beleuchtet sie zunächst den Zusammenhang zwischen häuslicher Gewalt und Migration und befasst sich mit dem Gegenstand Kultur und unterschiedlichen kulturbezogenen Konzepten. Basierend auf der kritischen Auseinandersetzung mit Kultur werden Merkmale einer transkulturellen Gewaltberatung erarbeitet. Dabei wird spezifisch auf die Gewaltberatung tamilischer Männer eingegangen und Empfehlungen für das mannebüro züri abgeleitet.
Die Erkenntnisse der vorliegenden Arbeit bekräftigen die vorherrschende Kritik an interkulturellen und kulturspezifischen Ansätzen. Kulturspezifische Ansätze bergen das Risiko von Kulturalisierung. Aufgabe der Sozialen Arbeit ist es, Prozesse der Zuschreibung eines «Migrationshintergrunds» an migrantisch gelesenen Personen und die damit verbundene Grenzziehung zwischen migrantisierten und nicht-migrantisierten Menschen zu analysieren und zu benennen, und sich entschieden gegen die Andersmachung, Ausgrenzung und gegen kulturellen Rassismus zu positionieren.