Trauma und Behinderung
Adaption traumapädagogischer Konzepte für die Begleitung von Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung
Die vorliegende Literaturarbeit zielt darauf ab, sozialpädagogischen Fachpersonen, welche in der Behindertenhilfe arbeiten, Anregungen für den Einsatz traumapädagogischer Konzepte zu geben. In der Arbeit mit Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen wurde der Thematik der Traumatisierung bisher wenig Bedeutung beigemessen. Aus diesem Umstand heraus wurden für die Behindertenhilfe bislang keine konkreten traumapädagogischen Handlungsansätze entwickelt. Jedoch ist das Risiko von Traumata bei Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen aufgrund verschiedenster Faktoren besonders erhöht. Daher ist es umso zentraler, dass die Interessen der Betroffenen ernst genommen und sie mit entsprechendem Fachwissen begleitet werden. In der stationären Kinder- und Jugendhilfe werden für die Alltagsbegleitung bereits diverse Konzepte der Traumapädagogik angewendet. Die Autorenschaft führt drei dieser Konzepte näher aus und geht der Frage nach, inwiefern sich diese für die Arbeit mit Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung adaptieren lassen und welche Schlussfolgerungen hieraus für die Sozialpädagogik gezogen werden können. Die Ergebnisse zeigen, dass bestehende Konzepte aus der Kinder- und Jugendhilfe grundsätzlich angewendet werden können, diese jedoch einiger spezifischer Anpassungen bedürfen. Weitere Schwerpunkte dieser Arbeit bilden die Grundlagen der Psychotraumatologie, Traumafolgestörungen und deren Auswirkungen sowie die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Traumapädagogik und der Sozialpädagogik mit Menschen mit Beeinträchtigungen.