Und was sagen Sie dazu?
Eine partizipative Exploration von Grundlagen zur bedürfnisorientierten gesellschaftlichen Partizipation von erwachsenen Personen mit Lernschwierigkeiten unter besonderer Berücksichtigung der Sprache
Die Ermöglichung von Partizipation in der Gesellschaft ist ein zentrales Ziel der Sozialen Arbeit. Für Personen mit Lernschwierigkeiten ist die eigene Sprachproduktion und das Sprachverständnis jedoch eine partizipationshindernde Herausforderung. Aktuell werden sowohl in der Praxis als auch in der Forschung der Sozialen Arbeit verschiedene Lösungsansätze erarbeitet und angewendet, die an dieser Problematik ansetzen. Jedoch werden die Ideen, Erfahrungen und Bedürfnisse spezifisch von Personen mit Lernschwierigkeiten nur selten direkt in Partizipationsforschungen und Entwicklungsprojekte miteinbezogen und wenn, dann nur zu vorgegebenen isolierten Bereichen der Gesellschaft.
Die vorliegende Masterthesis hat das Ziel, die Bedürfnisse von erwachsenen Personen mit Lernschwierigkeiten in Bezug auf gesellschaftliche Partizipation unter besonderer Berücksichtigung der Sprache gesamtheitlich explorativ zu eruieren und daraus handlungsanregende Schlussfolgerungen für die Soziale Arbeit zu formulieren. Dabei wird folgende Forschungsfrage bearbeitet: Wie können erwachsene Personen mit Lernschwierigkeiten entlang ihren Bedürfnissen und unter besonderer Berücksichtigung der Sprache gesellschaftlich partizipieren und welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus für die Soziale Arbeit ableiten?
Hierfür wird eine umfassende Literaturrecherche auf Basis des aktuellen rechtlichen, fachlichen und wissenschaftlichen Diskurses Sozialer Arbeit durchgeführt. Angereichert wird dieser theoretische Teil mit einem explorativen empirisch-partizipativen Forschungsvorgehen entlang des Ansatzes des Participatory Learning and Action und seiner Technik des abstrakten Community-Mappings.
Es wird ersichtlich, dass sich Personen mit Lernschwierigkeiten insb. in Bezug auf ihre eigene Bezeichnung mehr Mitbestimmung und Entscheidungsmacht wünschen. Zudem zeigt sich, dass das Bedürfnis nach mehr Selbstständigkeit und Selbstbestimmung in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen aufgrund der Sprache aktuell behindert wird. Als Ressource für die gesellschaftlichen Partizipation unter besonderer Berücksichtigung der Sprache wird hierbei insb. die Leichte Sprache als Fördermittel für mehr Selbstständigkeit und Selbstbestimmung in den Bereichen des Wohnens, der Medizin und der Politik bezeichnet. Hierbei soll die Leichte Sprache sowohl vermehrt in Textdokumenten als auch in der gesprochenen Sprache schweiz- und europaweit vereinheitlicht Anwendung finden und gestützt durch bildliche Darstellungen verständlicher gestaltet werden.