Vertrauen in der systemischen Sozialarbeit
Aufbau von Vertrauen in der Arbeit mit Klientinnen und Klienten der Sozialarbeit
Vertrauen bildet die Grundlage für den Aufbau einer Zusammenarbeit zwischen Sozialarbeitenden und Menschen in komplexen Lebenssituationen. Diese Literaturarbeit befasst sich mit der Frage, wie sich Sozialarbeitende in der Interaktion mit ihren Klientinnen und Klienten verhalten können, um Vertrauen zu ermöglichen.
Vertrauen wird aus systemischer Perspektive anhand einer Theorie moderner Gesellschaft als multidimensionales Phänomen erklärt. Es kann Personen, Systemen oder aber Vertreterinnen und Vertretern von Systemen vertraut werden. In der Sozialen Arbeit lässt sich Vertrauen anhand ihrer gegebenen Strukturen und aufgrund von Erwartungen der Klientel an die beruflichen Vertreterinnen und Vertreter der Sozialen Arbeit verorten. Vertrauen nimmt die Form einer Einstellung an, die es der Klientel trotz fehlendem Wissen über die genaue Funktionsweise einer Beratung ermöglicht, sich auf diese einzulassen.
Anhand der Auseinandersetzung mit vertrauensrelevanten Strukturmerkmalen in der Sozialen Arbeit und den Erwartungen der Klientel an die Sozialarbeitenden erschliessen sich Ansatzpunkte für vertrauensvolles Verhalten. Diese Ansatzpunkte geben eine Orientierung, um methodisches Verhalten aus der systemischen Sozialarbeit in ein psychologisches Modell zu integrieren und den Aufbau von Vertrauen prozesshaft darzustellen. In dieser Bachelor-Arbeit wird insbesondere die Ambivalenz von Vertrauen berücksichtigt. Einerseits ermöglicht es den Klientinnen und Klienten, sich für eine Zusammenarbeit mit Sozialarbeitenden zu entscheiden. Andererseits besteht das Risiko einer Abhängigkeit, die nur durch die Bemächtigung der Klientel abgewendet werden kann.