Warteraum Asyl – Leben in einem Vakuum

Die prekäre Lebenssituation von Asylsuchenden in der Schweiz

Das Migrationsrecht der Schweiz verfolgt ein duales Zulassungssystem, das Personen aufgrund ihrer Herkunft unterschiedliche Rechte gewährt. Angehörigen von Staaten ausserhalb der Europäischen Union und der Europäischen Freihandelszone sind die Einreise und der Aufenthalt erschwert. Eine Ausnahme bildet das Recht auf Asyl, das allen Menschen, die ausserhalb ihres Landes auf der Flucht sind und Schutz vor Verfolgung suchen, zusteht. Die Asylthematik wird in der Schweiz politisch kontrovers diskutiert, was zu häufigen Revisionen der Asylgesetzgebung führt. Die Anpassungen gehen einher mit steten Verschärfungen, die sich auf die Betroffenen auswirken. Die Lebenssituation von Asylsuchenden ist gezeichnet durch Marginalisierung und der Bewältigung des prekären Alltags, wie diese Arbeit mittels Literaturaufarbeitung und einer Feldforschung mit asylsuchenden Personen aus dem Empfangs- und Verfahrenszentrum in Altstätten zeigen kann. Das Asylverfahren bedeutet für die Betroffenen fremdbestimmte Zeit auszuhalten respektive auf Autonomie zu warten. Es fehlt an Selbstbestimmung und Zugangsmöglichkeiten zu zentralen Lebensbereichen. Die strukturelle Schlechterstellung von Asylsuchenden steht in einem Spannungsfeld zu den ethischen Grundlagen der Sozialen Arbeit. Professionellen der Sozialen Arbeit kommt die Aufgabe zu, Betroffene hingehend zu einer selbstbestimmten Lebensführung zu unterstützen und sich sozialpolitisch für eine inkludierende Gesellschaft stark zu machen.

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Nadine Kaufmann, Stefanie Wyss Abad Murillo
Warteraum Asyl – Leben in einem Vakuum
Die prekäre Lebenssituation von Asylsuchenden in der Schweiz
Bachelor-Thesis
15.08.2012