Wirkfaktoren im Berufswahlprozess
eine quantitative Befragung von Schüler:innen an Schweizer Sekundarschulen
Jugendliche in der Sekundarschule I stehen vor wichtigen Entwicklungsaufgaben. Dazu gehört die Bewältigung des Berufswahlprozesses, bei welchem Schüler:innen das Ziel verfolgen, eine für sie geeignete Anschlusslösung (Lehrstelle oder Maturitätsschule) zu finden. Diese Herausforderung meistern Jugendliche allerdings unterschiedlich erfolgreich. Um der Frage nachzugehen, wie sich diese unterschiedlichen Berufswahlerfolge erklären lassen, werden in der vorliegenden quantitativen Studie Wirkfaktoren im Berufswahlprozess untersucht. Dafür werden fünf Modelle und vier Studien herangezogen, welche auf entsprechende Einflüsse hinweisen. Mithilfe einer Online-Befragung von Schüler:innen der dritten Klassen an Schweizer Sekundarschulen wird der Zusammenhang zwischen dem Berufswahlerfolg und den in der Theorie und Empirie aufgeführten Wirkungsfaktoren überprüft. Dabei deuten die Ergebnisse darauf hin, dass der Berufswahlerfolg mit der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben, der Gesundheit, der Schulleistung, dem Migrationshintergrund, dem ökonomischen, sozialen sowie kulturellen Kapital, bestimmten Persönlichkeitseigenschaften, den in der Literatur aufgeführten Qualitätsmerkmalen von Unterstützungsmassnahmen, der Umsetzung des Modullehrplans «berufliche Orientierung» und bestimmten Aktivitäten im Berufswahlprozess zusammenhängt. Auf den Ergebnissen basierend werden Handlungsempfehlungen für die Soziale Arbeit aufgezeigt. Sie weisen auf konkrete Handlungsoptionen der Schulsozialarbeit in den Handlungsbereichen Einzelfallarbeit, Gruppenangebote, Schulentwicklung und Gemeinwesen hin und zeigen Optionen der Sozialen Arbeit in den Handlungsfeldern Unterstützungsangebote, Politik, Professionalisierung und Forschung auf.