Wohnen mit Drogen?

Eine Bedarfsanalyse zu stabilen Wohnmöglichkeiten für Süchtige illegaler Drogen im Raum Luzern

Die vorliegende Bachelorarbeit geht der Frage nach, inwiefern es im Raum Luzern einen Bedarf nach stabilen Wohnmöglichkeiten für Süchtige illegaler Drogen gibt. Für die Beantwortung dieser Frage sind die dritte Säule der Schweizer Drogenpolitik, insbesondere die Schadensminderung und ihre Angebote in Luzern bedeutend. Wichtig ist, die Situation drogengebrauchender Menschen anzuschauen. Dazu gehören die Folgen der Abhängigkeit, die Komorbidität und die prekäre Lebenslage, in der sie sich befinden. Die Bedeutung des Wohnens wird in engen Zusammenhang zu den menschlichen Bedürfnissen gebracht. Neben den auf das Wohnen bezogenen Bedürfnissen spielen die Wohnfähigkeit der drogengebrauchenden Menschen und mögliche Wohnformen eine wichtige Rolle. Die Methode der Forschung ist eine Sekundäranalyse anhand von Daten derjenigen Institutionen im Kanton Luzern, welche Wohnmöglichkeiten speziell für drogengebrauchende Menschen anbieten. Die Daten geben Auskunft über Ein- und Austritte, wobei besonders die Art der Anschlusslösungen bezüglich des Wohnens nach Austritt interessiert. Eine Einteilung in stabile und nicht stabile Anschlusslösungen sowie eine Typenbildung dienen der Diskussion der bearbeiteten Daten im Bezug zu den theoretischen Grundlagen. Diese Arbeit zeigt, dass im Raum Luzern fast die Hälfte der drogengebrauchenden Menschen bei Austritt aus einer Institution keine stabile Anschlusslösung aufweist. Dies ist aber eine wichtige Grundlage, dass die Drogengebrauchenden sich stabilisieren und sich in Teilbereiche der Gesellschaft eingliedern können. Aufgrund ungedeckten Bedarfs im Raum Luzern nach einer stabilen Wohnmöglichkeit im Bereich der Schadensminderung besteht klarer Handlungsbedarf.

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Esther Burri, Debora Frischkopf, Michelle Sutter
Wohnen mit Drogen?
Eine Bedarfsanalyse zu stabilen Wohnmöglichkeiten für Süchtige illegaler Drogen im Raum Luzern
Bachelor-Thesis
15.08.2012