Zwischen Überhöhung und Verschleierung

Der Umgang mit Kultur in der sozialarbeiterischen Fallarbeit mit Migrationsanderen

Im Alltagsverständnis wird Kultur meist als etwas Statisches und Homogenes gesehen und häufig mit Ethnie gleichgesetzt. Das Individuum mit seinem Handeln wird massgeblich als von seiner jeweiligen Kultur geprägt verstanden. Auch in der Sozialen Arbeit wirkt dieses Verständnis von Kultur oft handlungsleitend. In der Praxis lassen sich zwei Handlungsstrategien im Umgang mit Kultur beobachten: Kulturalisierung, bei der Differenz hervorgehoben wird, und Kulturblindheit, bei der Differenz übersehen oder gar geleugnet wird. Bei beiden werden für die Analyse einer Situation zentrale Faktoren ausgeblendet, was zu weitreichenden und den Zielen der Profession entgegenlaufenden Auswirkungen führt. Menschen, die als «mit Migrationshintergrund» gelesen werden, werden dadurch oft diskriminiert. Um dem vorzubeugen, erfolgt in dieser Arbeit in einem ersten Teil eine theoretische Aufarbeitung der Kriterien eines adäquaten und diskriminierungsfreien Umgangs mit Kultur. Darauf aufbauend werden drei theoretische Ansätze beschrieben und reflektiert, welche in der sozialarbeiterischen Praxis im Umgang mit Kultur eine Orientierung und Hilfestellung bieten können.

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Nick Graf
Zwischen Überhöhung und Verschleierung
Der Umgang mit Kultur in der sozialarbeiterischen Fallarbeit mit Migrationsanderen
Bachelor-Thesis
68 Seiten
2024
10.26038/1254220