Kündigung - wie weiter?
Auswirkungen einer Kündigung auf die Lebenssituation Betroffener sowie über Faktoren, welche für den erfolgreichen Wiedereintritt ins Erwerbsleben relevant sein können
Immer wieder verlieren Arbeitnehmende aufgrund konjunkturbedingter Kündigungen ihre Stelle und werden arbeitslos. Mit dieser Forschungsarbeit wird aufgezeigt, welche immateriellen Mittel die Verarbeitung sowie die Wiedereingliederung ins Erwerbsleben oder eine Neuorientierung begünstigen können. Denn die Autorinnen gehen davon aus, dass die vom Staat und der Wirtschaft angebotenen immateriellen Mittel zur Wiedereingliederung nur begrenzt hilfreich sind. Mit einer empirisch-qualitativen Feldanalyse wurden neun von einer Kündigung Betroffene sowie zwei Personen aus dem professionellen Hilfssystem mittels Leitfadeninterviews befragt. Für die Interpretation/Diskussion der Ergebnisse wurde ein theoretischer Bezugsrahmen, welcher sowohl soziologische wie auch psychologische Perspektiven berücksichtigt, aufgebaut. Die abgeleiteten Ergebnisse zeigen für Betroffene hilfreiche innere und äussere immaterielle Mittel auf. Bei den äusseren Mitteln nimmt neben Arbeitgebenden, Regionalen Arbeitsvermittlungszentren und anderen Anbietern das soziale Umfeld eine tragende Rolle ein. Des Weiteren wird die Wichtigkeit der inneren Mittel aufgezeigt (beispielsweise Copingstrategien, Erfahrungen mit kritischen Lebensereignissen oder die Möglichkeit, bei der Stellensuche flexibel agieren zu können). Sozialarbeitende werden bei Kündigungen nur selten von Betroffenen oder Arbeitgebenden einbezogen und haben so kaum die Möglichkeit, unterstützend zu wirken. Doch gerade um Unsicherheiten im Umgang mit der Kündigung vermeiden und Betroffene gezielt unterstützen zu können, sollten Sozialarbeitende, beispielsweise durch die betriebliche Sozialarbeit versuchen, diesen Zugang herzustellen.