Das neue professionelle Selbstverständnis in der Begleitung von Erwachsenen mit kognitiven Beeinträchtigungen unter dem Leitbild der Selbstbestimmung

Eine qualitative Untersuchung zu den Implikationen für die Rolle und das Handeln der Begleitpersonen

Die Selbstbestimmung ist ein neuer Wert in der Begleitung von erwachsenen Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Fragen was Selbstbestimmung ist, wie sie sich begründen lässt und wodurch sie ermöglicht werden kann. Innerhalb der letzten Jahrzehnte haben sich die Ziele und Methoden professionellen Handelns, sowie deren implizites Menschenbild im Sinne einer Orientierung an den persönlichen Bedürfnissen der Betroffenen verändert. Infolgedessen nehmen Begleitpersonen von Erwachsenen mit kognitiven Beeinträchtigungen heute eine vorwiegend beratende, dialogisch-unterstützende Rolle ein. Dabei versuchen sie, dem Bedürfnis der Betroffenen nach freier Willensausübung – nach Selbstbestimmung – gerecht zu werden, sofern dabei kein Schaden entsteht. Für die vorliegende Arbeit wurden Leitfadeninterviews mit Begleitpersonen des Werkheims Uster geführt, welches sich an Werten wie der Selbstbestimmung orientiert. Gemäss den Ergebnissen kann Selbstbestimmung insbesondere durch Anerkennung von Verschiedenheit, Empathievermögen, sowie durch die Unterstützung der Betroffenen beim Sammeln und Reflektieren von persönlichen Erfahrungen ermöglicht werden. Die Ermöglichung von Selbstbestimmung ist eine Herausforderung für die Professionellen. Sie befinden sich auf dem Weg, ihre Rolle gegenüber den Betroffenen und deren Angehörigen neu zu finden und festzulegen. Auf diesem Weg sollten die Begleitpersonen angemessen unterstützt werden.

Mehr Weniger
Julius Schwan
Das neue professionelle Selbstverständnis in der Begleitung von Erwachsenen mit kognitiven Beeinträchtigungen unter dem Leitbild der Selbstbestimmung
Eine qualitative Untersuchung zu den Implikationen für die Rolle und das Handeln der Begleitpersonen
Bachelor-Thesis
15.08.2018