Wenn Minderjährige Gewalt gegen ihre Eltern ausüben
Prävention, Früherkennung und Frühinterventionsmöglichkeiten der Sozialen Arbeit bei Elternmisshandlung
Elternmisshandlung durch minderjährige Jugendliche ist ein Phänomen, das in den USA bereits seit ca. 30 Jahren in der Fachliteratur aufgegriffen wird. In der Schweiz dagegen wird erst in den letzten Jahren vermehrt darauf eingegangen. Durch die Tabuisierung in der Gesellschaft, das Unverständnis und die Schuldzuweisungen des sozialen Umfeldes sowie das fehlende Bewusstsein bei Sozialarbeitenden und Institutionen, die mit Jugendlichen und ihren Eltern in Kontakt sind (z. B. Schule, Verein, Soziokulturelle Animation, Jugendarbeit, Gemeinde, diverse Beratungsstellen), wird die Hemmschwelle für die Betroffenen erhöht. Sozialarbeitenden und Fachpersonen unterschiedlicher Fachstellen und Institutionen fehlen zudem Erklärungswissen für Elternmisshandlung und konkrete Handlungsansätze.
Die vorliegende Bachelorarbeit soll einen Beitrag zur Enttabuisierung und zur Bewusstseinsförderung sowie zur Sensibilisierung in Bezug auf Elternmisshandlung durch minderjährige Jugendliche leisten. Sie beschäftigt sich mit der Prävention, der Früherkennung und der Frühintervention bei diesem Phänomen. Die Formen der Elternmisshandlung, die theoretischen Grundlagen zu Gewalt, Einflussfaktoren, Ursachen und die rechtlichen Rahmenbedingungen geben den Handlungsbedarf und -spielraum vor. Die Bachelorarbeit zeigt auf, welche Möglichkeiten für Sozialarbeitende und Fachpersonen, die mit Jugendlichen, Eltern und Familien in Kontakt kommen, in den Bereichen der Prävention, Früherkennung und Frühintervention bestehen. Es werden konkrete Handlungsansätze erläutert, die innerhalb der gegebenen Rahmenbedingungen in verschiedenen Bereichen umgesetzt werden können.