Selbstbestimmung in der forensischen Psychiatrie
Selbstbestimmungsrecht als Leitperspektive der Sozialen Arbeit im Kontext der forensischen Psychiatrie
Die vorliegende Bachelor-Thesis befasst sich mit der Selbstbestimmung im Handlungsfeld der forensischen Psychiatrie. Die Aufrechterhaltung der Selbstbestimmung stellt für die Professionellen der Sozialen Arbeit in Zwangskontexten eine besondere Herausforderung dar. Zum einen liegt es an den individuellen Fähigkeiten der Klientschaft und zum anderen an den Bedingungen der Gesellschaft.
Die Soziale Arbeit ist durch die strukturellen Bedingungen mit einem Spannungsfeld zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen und den individuellen Bedürfnissen der Klientinnen und Klienten konfrontiert. Dieses Spannungsfeld zeigt sich vor allem in den Interaktionen mit den Klientinnen und Klienten, welches mehrheitlich fremdinitiiert entsteht. Dabei kommt in der professionellen Beziehung ein asymmetrisches Machtverhältnis (Auftraggebende, Klientensystem und Fachpersonen) deutlich zum Vorschein.
Ziel der Arbeit ist es, die Leser und Leserinnen für diese Problematik zu sensibilisieren und ihnen ein Fundament zu vermitteln, wie ein die Selbstbestimmung förderndes Handeln in der Praxis aussehen kann. Hierzu wird eine Annäherung an den Begriff der Selbstbestimmung vollzogen und der Begriff soll aus philosophischer, rechtlicher und sozialarbeiterischer Perspektive beleuchtet werden. Zudem wird das Handlungsfeld der forensischen Psychiatrie und die Aufgabe der Sozialen Arbeit darin umfassend beschrieben. Anhand des Handlungskonzeptes Empowerment und des Ansatzes der motivierenden Gesprächsführung wird der Bezug zur Praxis hergestellt und eine Möglichkeit aufgezeigt, die Klientinnen und Klienten zu unterstützen, ihre aktuelle Situation zu verstehen und diese selbstbestimmt zu bewältigen.