Wer bin ich? Identitätsbildung bei Jugendlichen mit kognitiver Beeinträchtigung

Eine qualitative Forschungsarbeit zur Unterstützung der Identitätsbildung im stationären sozialpädagogischen Setting

Stationäre sozialpädagogische Institutionen bieten für Jugendliche mit kognitiven Beeinträchtigungen eine geschützte Welt, in welcher sie den Anforderungen des Jugendalters mit der Unterstützung von Fachpersonen begegnen können. Wie gelingt es, die Entwicklungsaufgabe der Identitätsentwicklung in den sozialpädagogischen Alltag zu integrieren und welche Herausforderungen stellen sich dabei den Jugendlichen und den Mitarbeitenden? Diesen Fragen widmete sich die vorliegende qualitative Forschungsarbeit unter Zuhilfenahme theoretischer Erkenntnisse und der Erhebung in Form qualitativer Expert*innen-Interviews mit Jugendlichen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung und den sie begleitenden sozialpädagogischen Fachpersonen.

In der Praxis gibt es unterschiedliche Herangehensweisen an die Thematik, wobei die Relevanz derselben nie in Frage gestellt wurde. Der Prozess der Identitätsentwicklung ist nie abgeschlossen und verläuft ebenso individuell wie die Grundkonstitutionen der Identität sind. Daher gibt es kein abschliessendes Patentrezept, wie Jugendliche mit leichter kognitiver Beeinträchtigung begleitet werden sollen. Es gibt jedoch identitätsfördernde Faktoren, wie zum Beispiel die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, in soziale Interaktion treten zu können und selbstständige Entscheidungen zu treffen. Die nötige Freiheit hierfür muss den Jugendlichen geboten werden. Zudem sollten die Fachpersonen der Sozialen Arbeit den Jugendlichen helfen, ihre Rollen und Handlungen sowie die an sie gestellten Rollenerwartungen zu reflektieren. Wertschätzung und Anerkennung seitens der Fachpersonen sind, wie die vorliegende Forschungsarbeit ergeben hat, zudem ein Muss.

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Sheila Sommerhalder, Natalie Weber
Wer bin ich? Identitätsbildung bei Jugendlichen mit kognitiver Beeinträchtigung
Eine qualitative Forschungsarbeit zur Unterstützung der Identitätsbildung im stationären sozialpädagogischen Setting
Bachelor-Thesis
98 Seiten
15.01.2021
10.5281/zenodo.4605521