Wundermittel Resilienz?
Resilienzförderung im Arbeitsumfeld
Arbeit wird mit Sinnhaftigkeit, Struktur und Teilhabe in Verbindung gebracht. Für viele Menschen bedeutet Arbeit jedoch auch Belastung und Stress. Zum Schutz der psychischen Gesundheit bei Arbeitsbelastungen ist Resilienz als Konzept zunehmend populär geworden. Es gilt daher zu überprüfen, inwiefern sich die Resilienzförderung auf die psychische Gesundheit von Mitarbeitenden, in der sich stetig verändernden Arbeitswelt, auswirkt. Dazu wurden in der vorliegenden Master-Thesis im Rahmen einer systematischen Literaturrecherche theoretische Grundlagen zu psychischer Gesundheit, Arbeitswelt und Arbeitsbedingungen sowie dem Resilienzkonzept erarbeitet. Anschliessend wurden Resilienzprogramme in der Arbeitswelt systematisch ausgewertet und verglichen. Die Ergebnisse zeigen auf, dass die untersuchten Resilienzprogramme unzureichend konzeptualisiert und deren Wirksamkeit für die Resilienz sowie die psychische Gesundheit nicht genügend belegt ist. Künftig ist eine systematische und umfassende Resilienzforschung gefragt, damit darauf aufbauend nachhaltige Massnahmen entwickelt werden können. Resilienz als alleinige Lösung für den Umgang mit arbeitsbedingten Stressoren reicht allerdings nicht aus und die Verantwortung für die psychische Gesundheit darf nicht individualisiert werden. Aufgabe der Sozialen Arbeit ist eine kritische Auseinandersetzung mit bestehenden Arbeitsbedingungen und das Erstreben eines Arbeitsumfeldes, in welchem Menschen psychisch gesund bleiben können.